Madrid - Der frühere spanische Ministerpräsident Jose María Aznar hat angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise im Land Neuwahlen gefordert. Er richtete am Freitag einen dramatischen Appell an die sozialistische Regierung von Jose Luis Rodriguez Zapatero, die für Mai 2012 geplanten Parlamentswahlen vorzuverlegen. Spanien stehe derzeit vor seiner "absoluten Todesstunde", sagte der ehemalige konservative Regierungschef einem lokalen Rundfunksender. Mit Italien gehört Spanien zu den EU-Ländern, die nach Irland, Portugal und Griechenland als Wackelkandidaten in der EU-Schuldenkrise gehandelt werden.

Spaniens Oppositionsführer und Nachfolger von Aznar als Vorsitzender der konservativen Volkspartei, Mariano Rajoy, hatte Zapatero bereits vor drei Tagen während der Parlamentsdebatte über die Lage der Nation aufgerufen, sofort Neuwahlen auszuschreiben. Die Sozialistische Partei von Zapatero hatte bei den Regional- und Kommunalwahlen am 22. Mai eine dramatische Niederlage erlitten. Alle Umfragen sagen bereits seit Monaten einen klaren Sieg der Konservativen bei dem Wahlen im kommenden Jahr voraus. (APA/dpa)