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Foto: David Hecker/dapd

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Berne - Die Umweltorganisation Greenpeace wird bald ein neues Flaggschiff in den Einsatz schicken: Die "Rainbow Warrior III" wird derzeit bei Bremen gebaut. Sie wird am Montag zum ersten Mal zu Wasser gelassen, die Taufe ist für Oktober geplant. Gebaut wird der fast 58 Meter lange Segler auf der Fassmer Werft in Berne. Greenpeace hatte ihn im Juli 2009 für rund 23 Millionen Euro in Auftrag gegeben. Im Oktober will die Organisation damit das bisherige Flaggschiff ersetzen. Die Umweltschützer hatten es Ende der 80er gekauft, nachdem der französische Geheimdienst die erste "Rainbow Warrior" im neuseeländischen Hafen Auckland versenkt hatte.

Bis zu seiner ersten großen Fahrt muss das neue Schiff noch zahlreiche Tests bestehen. Dann kommt für die Ingenieure die Stunde der Wahrheit, denn sie hatten bei der Konstruktion gleich mehrere Herausforderungen zu meistern. "Wir wollen damit zeigen, dass ökologische Standards im Schiffsneubau möglich sind", erläutert Patric Salize von Greenpeace. Gleichzeitig musste die Technik den Vorschriften entsprechen.

Ausrüstung muss Umweltstandards entsprechen

"Auch die beengten Platzverhältnisse an Bord waren ein Problem", sagte Projektleiter Uwe Lampe. Auf Bewährtes konnten er und sein Team deshalb oft nicht zurückgreifen. Viele Zulieferer schieden von Anfang an aus. "Alle Böden an Bord sind natürlich PVC-frei. Wir setzen keine Tropenhölzer ein, sondern Sperrhölzer aus Europa." Der Dieselmotor läuft mit einer eigens entwickelten Abgasreinigungsanlage - ein Katalysator für Schiffe - das ist nach Angaben von Lampe neu.

Wenn geringe Geschwindigkeiten ausreichen, übernimmt ein Elektromotor den Antrieb. Die meiste Zeit soll der neue "Regenbogenkrieger" allerdings mit Hilfe seiner knapp 1.300 Quadratmeter großen Segel fahren. In A-Form werden die meterhohen Masten in den Himmel ragen, was sie besonders stabil macht. Diese werden aber erst demnächst aus den Niederlanden geliefert. Die Segel der "Rainbow Warrior III" entfalten sich auf Knopfdruck. Trinkwasser wird aus dem Meer gewonnen, Abwasser wieder aufbereitet und Müll automatisch sortiert. Die Beiboote können während der Fahrt aufs Wasser gelassen werden, und auf dem Deck gibt es einen Hubschrauberlandeplatz. Bis zu 32 Seeleute finden auf der "Rainbow Warrior III" Platz, auf der Vorgängerin waren es nur 15.

Greenpeace lässt zum ersten Mal in der Geschichte der 1971 gegründeten Umweltorganisation eine schwimmende Einsatzzentrale nach ihren Wünschen bauen. Dafür werden Spender gesucht: Im Internet können Umweltschützer symbolisch einzelne Teile des Schiffes kaufen. (APA/red)