Wien - In Österreich wurden im Jahr 2010 mehr als 29.000 neue Unternehmen gegründet. Internationale Vergleiche zeigen, dass neugegründete österreichische Firmen eine überdurchschnittliche Überlebensquote aufweisen. Am Institut für Unternehmensführung der FHWien-Studiengänge der Wirtschaftskammer Wien (WKW) untersucht das Kompetenzteam für Entrepreneurship die Merkmale und Erfolgsfaktoren der Entwicklung von Unternehmensgründungen über die Gründungsphase hinaus.

Überlebensquote von 70 Prozent nach 5 Jahren

Österreichs Jungunternehmer zeigen im internationalen Vergleich eine besonders hohe Überlebensquote so ein Ergebnis der Untersuchung: 70 Prozent, der Unternehmen bestehen auch noch nach 5 Jahren, weisen jedoch noch relativ geringe Wachstumsquoten auf.

Das Kompetenzteam für Entrepreneurship des Instituts für Unternehmensführung der FHWien untersucht die wichtigsten Faktoren für den Erfolg und Misserfolg dieser Unternehmen. "Die hohe Überlebensquote der neu gegründeten Unternehmen in Österreich ist teilweise auf das relativ strenge Gewerberecht und die damit verbundene Qualität der Gründungen zurückzuführen", erklärt Alexander Keßler, Leiter des Kompetenzteams. "Andererseits verhindert auch die heimische Einstellung zum Scheitern als Unternehmer ein 'Trial and Error'-Unternehmertum. Während es in den USA zum Beispiel durchaus als positiver Lernprozess gesehen wird, mit einem Unternehmen zu scheitern, überwiegt hierzulande doch eindeutig der negative Beigeschmack.

Chancen für Neugründer

Parallel zu den stark gestiegenen Gründungszahlen der vergangenen 15 Jahren hat sich die durchschnittliche Gründungsgröße verringert: Die Tendenz geht hin zu Ein-Personen-Gründungen. "Damit ein Gründungsunternehmen stark wachsen kann, müssen viele Faktoren zusammenspielen", so Keßler. "Zu allererst muss der Wunsch nach größer werden vorhanden sein: Viele Jungunternehmer entscheiden sich bewusst für kein bzw. geringes Wachstum, da für sie andere Werte wie persönliche Freiheit, Eigenverantwortung aber auch Freizeit eine wichtigere Rolle spielen als sich zu vergrößern." (red, derStandard.at, 4.7.2011)