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Michelle Bachelet ist seit kurzem die Chefin der neugegründeten "UN Women" Organisation.
New York - Frauen genießen weltweit mehr Rechte als jemals zuvor, sind aber immer noch Opfer von Diskriminierung und Gewalt. Das ist das Ergebnis des ersten Berichts der neuen UNO-Behörde für Frauenangelegenheiten, UN Women, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Während zwar 186 Staaten eine Konvention zur Verurteilung von Diskriminierung von Frauen und zur Verteidigung der Gleichberechtigung ratifiziert hätten, werde aber beispielsweise Vergewaltigung in der Ehe in 127 Ländern nicht bestraft, und 61 Länder schränkten das Abtreibungsrecht ein.
Größte Erfolge im Wahlrecht
Fortschritte wurden dem UNO-Bericht zufolge vor allem beim Wahlrecht erzielt, das inzwischen in fast allen Ländern der Welt auch für Frauen gilt. Vor hundert Jahren war dies lediglich in zwei Ländern der Fall. Bei politischen Entscheidungen übten Frauen einen größeren Einfluss denn je aus, was zu einer wachsenden Anerkennung der Frauenrechte führe. 173 Staaten zahlen demnach mittlerweile Mutterschaftsgeld, 139 garantieren per Verfassung die Gleichberechtigung der Geschlechter, und in 125 Ländern gilt Gewalt in der Ehe als Straftat.
Einschränkungen im privaten Bereich
Doch obwohl Frauen größeren Einfluss und mehr politische Rechte genießen, wurde der Fortschritt der UNO-Organisation zufolge durch Einschränkungen im privaten Bereich verlangsamt. Millionen Frauen erlebten in ihrem Leben Gewalt, die meist vom Partner ausgehe. Vielen werde die Kontrolle über den eigenen Körper sowie der Schutz vor Gewalt verweigert. Rund 600 Millionen Frauen und damit mehr als die Hälfte der arbeitenden Frauen seien zudem in prekären Arbeitsverhältnissen und unsicheren Jobs beschäftigt, die häufig nicht der Gesetzgebung unterliegen.
UN Women hatte erst im Jänner die Arbeit aufgenommen. Den Vorsitz hat die frühere chilenische Präsidentin Michelle Bachelet inne. Ziel der UNO-Organisation ist es, die Gleichberechtigung zu fördern und Frauen zu mehr Rechten zu verhelfen. (APA)