Himberg - Bombensicher ist der Hochbau in Himberg, südlich von Wien, zwar nicht, ansonsten aber spielt das neue Depot des Kunsthistorischen Museums, das am Mittwoch seiner Bestimmung übergeben wurde, alle Stückerln: Der weiße Quader, in "synergetischer Nachbarschaft" zu einem Neubau der Kunsttrans entstanden, verfügt über Anlieferungsschleusen, Quarantäneräume (für Objekte mit Schimmelbefall), eine Begasungskammer (um Schädlinge abzutöten), modernste Einrichtungssysteme, abgetrennte Klimaboxen, einen Lastenaufzug für bis zu sechs Tonnen und eine geothermische Energieversorgung.

Mit einer Nutzfläche von 12.000 Quadratmetern kann das Depot, das zunächst nur zu 80 Prozent gefüllt sein wird, auch den Sammlungszuwachs der nächsten 30 oder 40 Jahre aufnehmen. Derzeit stehen die vier Geschoße mit Raumhöhen bis zu sechs Metern leer: Nur fürs Foto deponierte Kulturministerin Claudia Schmied ein Relief-Fragment in einem der Regale. Mit der Übersiedelung wird erst im August begonnen; bis Jahresende soll das Projekt, das in erster Linie KHM-Geschäftsführer Paul Frey forcierte, nach insgesamt 27 Monaten Planungs- und Bauzeit abgeschlossen sein.

Die Kosten betragen 13,5 Millionen Euro (u. a. 1,2 Millionen für die Planung, deren 8,4 für das Bauwerk, 1,2 Millionen für die Übersiedelung und weitere 1,7 Millionen für die Einrichtung). Das KHM nahm bei der Bundesfinanzierungsagentur einen Kredit in der Höhe von 8,5 Millionen Euro auf, das Kulturministerium steuerte 3,5 Millionen bei. (trenk, DER STANDARD - Printausgabe, 7. Juli 2011)