Minsk - Bei den Protesten in Weißrussland ist die autoritäre Führung der Ex-Sowjetrepublik erneut mit großer Härte gegen friedliche Demonstranten vorgegangen. Bei nicht genehmigten Kundgebungen seien landesweit mehr als 150 Oppositionelle und mehrere Journalisten festgenommen worden, meldete die unabhängige Agentur Belapan am Mittwochabend.

In der Metropole Minsk und zehn weiteren Städten seien insgesamt mehrere tausend Menschen gegen den als letzten "Diktator" Europas verschrienen Staatschef Alexander Lukaschenko auf die Straße gegangen.

Nach arabischem Vorbild rufen in Weißrussland "Internet-Revolutionäre" seit Wochen über soziale Netzwerke zu friedlichen Kundgebungen auf. Dabei protestieren die Regierungsgegner mit Händeklatschen statt mit Sprechchören. Erst am Wochenende hatte die Polizei etwa 400 Demonstranten festgenommen und dabei auch Tränengas und Schlagstöcke eingesetzt.

Weißrussland hat mit der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Zerfall der Sowjetunion zu kämpfen und ist wegen wirtschaftlicher Sanktionen der EU und der USA weitgehend isoliert. (APA)