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Hier im Bild: Im Jahr 2008 wurde in der irakischen Stadt Baquba ein Massengrab mit 110 Leichen entdeckt.

Foto: REUTERS/Helmiy al-Azawi

Bagdad - Im Irak wurde ein Massengrab mit den sterblichen Überresten von 900 mutmaßlichen Opfern von Diktator Saddam Hussein entdeckt. Nach ersten Erkenntnissen handle es sich bei den in einem Graben westlich von Diwaniya im Zentrum des Landes verscharrten Toten um Kurden, sagte Ermittlungschef Dakhil Sayhud am Mittwoch. Offenbar seien die Opfer in den 1980er-Jahren getötet worden.

Unter Saddam Hussein wurden Kurden wegen ihrer Autonomiebestrebungen verfolgt. Schätzungen zufolge wurden unter Saddam Hussein im Irak insgesamt zwischen 300.000 und 1,3 Millionen Menschen ermordet. Im Land werden noch hunderte Massengräber vermutet. Kurz nach dem US-Einmarsch im Irak, der 2003 zum Sturz des Machthabers führte, gab die US-geführte Koalition die Zahl der Massengräber im Irak mit 264 an. Saddam Hussein wurde im Dezember 2006 hingerichtet.

Annäherung Bagdad/Teheran

Die einst verfeindeten Nachbarländer Irak und Iran wollen ihre diplomatischen Beziehungen weiter ausbauen und normalisieren. Nach "Jahren der Spannungen und der schlechten Beziehungen" im Ersten Golfkrieg hätten sich die Beziehungen beider Länder "wieder normalisiert" , sagte der irakische Premier Nuri al-Maliki am Mittwoch bei einem Besuch des iranischen Vizepräsidenten Mohammed Reza Rahimi in Bagdad. Beide Länder wollten ihre Beziehungen "auf allen Ebenen" verbessern. Laut Rahimi haben die Iraner "den Schmerz der Vergangenheit" vergessen. Teheran sei bereit, beim Wiederaufbau des Irak zu helfen und zur Sicherheit des Nachbarn beizutragen. (AFP/DER STANDARD, Printausgabe, 8.7.2011)