Athen - Das französische Boot "Dignité al Karama" ist auf dem Weg in den palästinensischen Gazastreifen vor der griechischen Insel Kreta gestoppt worden. Nach Angaben der Organisatoren zog die griechische Küstenwache das Boot mit dem beliebten Linkspolitiker und früheren trotzkistischen Präsidentschaftskandidaten Olivier Besancenot an Bord in der Nacht auf Donnerstag in den Hafen von Sitia. Zuvor war es in einem Nachbarhafen aufgebracht worden, als es gerade volltankte. Die griechischen Behörden würden dem Schiff nun "unter dem Vorwand von Verwaltungsvorschriften" verbieten, in Richtung Gazastreifen in See zu stechen, sagte eine Sprecherin des Organisationsteams. Die griechische Hafenpolizei bestätigte den Stopp der "Dignité al Karama".

Das Boot werde derzeit kontrolliert, hieß es am Vormittag. Das Boot mit zwölf Besatzungsmitgliedern an Bord gehört nach eigenen Angaben zur internationalen Gaza-Hilfsflotte, deren weitere neun Schiffe wegen eines Verbots der griechischen Behörden in den Häfen des Landes liegen. Die Organisatoren hatten am Dienstag erklärt, die "Dignité al Karama" habe griechische Gewässer verlassen und sei auf dem Weg in den Gazastreifen. Die griechischen Behörden führen zur Begründung ihres Verbots die Drohung Israels an, die Schiffe notfalls mit Gewalt zu stoppen. Vor über einem Jahr waren bei einer Kommandoaktion der israelischen Eliteeinheit "Shayetet 13" gegen eine Gaza-Hilfsflotte in internationalen Gewässern acht türkische Palästina-Solidaritätsaktivisten und ein türkisch-amerikanischer Doppelstaatsbürger an Bord des Schiffes "Mavi Marmara" getötet worden. (APA)