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Kundgebung gegen die syrische Regierung, Deraa, 29. April

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Armeeaufmarsch vor der Stadt, 28. April

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Auch eine Woche zuvor setzte Assad in Deraa Scharfschützen ein: das Bild zeigt, wie Demonstranten eine Verletzte in Sicherheit bringen.

Foto: AP/SHAAM News Network/

Bis Dezember 2010 arbeitete der junge Mann laut eigenen Angaben in einer Eisfabrik. Bei der syrischen Armee wurde er zum Scharfschützen ausgebildet. Nach seiner Flucht in die Türkei berichtet der syrische Soldat im CNN-Interview von Übergriffen gegen Protestierende.

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CNN-Reporter Ivan Watson hat einen syrischen Deserteur interviewt. Obwohl die Aussagen des Mannes nicht überprüft werden können, decken sei sich doch mit Augenzeugenberichten aus Syrien.

Der 21-Jährige, dessen Name aus Sicherheitsgründen nicht genannt wird, berichtet, er sei zum Wehrdienst eingezogen worden und habe dort gelernt, mit einem Dragunov-Scharfschützengewehr umzugehen.

"Ich war ziemlich gut", erzählt er stolz, "ich treffe ein Ziel aus 1.600 Meter Entfernung". Zum Einsatz kam der Deserteur erstmals im südsyrischen Daraa. Die Offiziere erzählten den Soldaten, von einem saudischen Prinzen finanzierte Agenten seien nach Syrien eingedrungen und attackierten Zivilisten.

Bei einer Demonstration gegen das Assad-Regime am 29. April, berichtet der Soldat, seien die Scharfschützen dann auf umliegenden Dächern postiert worden. Der kommandierende Offizier ordnete an, das Feuer auf die unbewaffneten Protestierenden zu eröffnen.

Insgesamt kamen an diesem Tag in Deraa laut Bürgerrechtlern mindestens 24 Menschen ums Leben (derStandard.at berichtete). Im Netz zirkulieren zahlreiche Videos, die den Armeeeinsatz dokumentieren.

Ende Mai setzte sich der Scharfschütze mit 20 Kameraden nach Damaskus ab, von wo ihm die Flucht in die Türkei gelang. Derzeit hält er sich in Istanbul versteckt, wo er auf die Bearbeitung seines Asylantrags wartet. (bed)