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Martin Winterkorn fährt gut gepolstert...

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Frankfurt  - Die Vorstandschefs der Dax-Unternehmen haben im vergangenen Jahr im Schnitt 4,5 Mio. Euro verdient. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Chefbezüge der 30 wertvollsten an der Frankfurter Börse notierten deutschen Unternehmen damit um 20 Prozent gestiegen, erklärte am Donnerstag der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker. Die DSW untersuchte die Vorstandsvergütungen der Vorstände von Dax- und MDax-Unternehmen gemeinsam mit der Technischen Universität München.

Am meisten von den 30 Dax-Chefs verdiente im vergangenen Jahr demnach mit 9,33 Mio. Euro Volkswagen-Chef Martin Winterkorn, gefolgt vom Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Josef Ackermann (8,99 Mio. Euro), und Peter Löscher von Siemens (8,98 Mio. Euro).

Am niedrigsten fiel den Zahlen zufolge das Einkommen des Vorstandschefs der Commerzbank, Martin Blessing, aus. Er erhielt laut DSW im vergangenen Jahr 617.000 Euro.

Vorkrisenniveau erreicht

Im Schnitt erhielt ein Vorstandsmitglied eines Dax-Unternehmens den Zahlen zufolge im vergangenen Jahr 2,9 Mio. Euro. "Damit wurde erstmals wieder das Vorkrisenniveau von 2007 erreicht", erklärte DSW-Hauptgeschäftsführer Hocker. Im internationalen Vergleich liege die Vergütung in Deutschland inzwischen auf einem mittleren Niveau "zwischen Frankreich und der Schweiz", erklärte Hocker. "Nach wie vor werden die Vorstände in den USA am höchsten vergütet."

Mit einem Anteil von rund 40 Prozent hätten kurzfristige Boni, Prämien und Tantieme den größten Teil der Vorstandsvergütung ausgemacht, erklärte Gunther Friedl von der TU München. 29 Prozent der Bezüge seien aufs Fixgehalt entfallen, knapp 21 Prozent seien langfristige variable Vergütung gewesen und zehn Prozent des Verdienstes seien auf aktienbasierte Bestandteile entfallen. "Damit hat sich die Struktur im Vergleich zum Vorjahr weniger verändert als erwartet", erklärte Friedl. Mehrjährige variable und aktienbasierte Vergütungskomponenten hätten verhältnismäßig wenig an Bedeutung gewonnen, während die kurzfristigen Boni immer noch ein großes Gewicht haben."

Deutlich weniger als die Dax-Vorstände hätten die Führungsgremien der kleineren MDax-Unternehmen verdient. Dort habe die Vorstandsvergütung im Schnitt bei 1,55 Mio. Euro gelegen. Die Bandbreite reichte demnach von 4,48 Mio. Euro bei Axel Springer bis zu 511.000 Euro beim Hamburger Hafen. (APA)