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Eine hinter Glas ausgestellte Faksimile-Ausgabe des Codex Calixtinus. Das Original ist aus einem Safe in der Kathedrale von Santiago de Compostela spurlos verschwunden.

Foto: APA/EPA/LAVANDEIRA JR

Madrid - Aus der Kathedrale von Santiago de Compostela im Nordwesten von Spanien ist ein jahrhundertealtes Buch von unschätzbarem Wert verschwunden. Der Codex Calixtinus - auch bekannt als Jakobsbuch - gilt als der erste "Reiseführer" für den Jakobsweg und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das wertvolle Werk wurde nach Angaben der Polizei eigentlich vor der Öffentlichkeit verborgen und in einem Panzerschrank aufbewahrt; allein zu besonderen Anlässen wie dem Papstbesuch wurde es hervorgeholt.

Nur etwa ein halbes Dutzend Menschen habe überhaupt Zugang zu dem Schriftstück gehabt. Die Mitarbeiter der Kathedrale hätten die Polizei am Mittwochnachmittag über das Verschwinden des Skripts aus 225 Pergament-Seiten informiert. Die Polizei leitete Ermittlungen zu dem Vorfall ein, an denen sich auch internationale Experten beteiligten. Eine Spur gab es zunächst noch nicht.

Juwelstück des spanischen Kulturerbes

Das Jakobsbuch soll von dem französischen Gelehrten Aimeric Picaud zusammengestellt worden sein und entstand als Anregung zum Besuch des Reliquienschreins des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela. Es gilt als Juwelstück des spanischen Kulturerbes und enthält neben Texten über den Pilgerweg auch Erzählungen über das Leben des Apostels sowie verschiedene Predigten und einen Bericht über die Schlachten Karls des Großen in Spanien. (red/APA)