LED-Brille macht Hindernisse für Blinde sichtbar

Grafik: www.ox.ac.uk

Forscher der Universität Oxford arbeiten an einer speziellen LED-Brille, mit der Menschen mit durch Netzhauterkrankungen bedingten starken Sehbehinderungen selbstständiger durch ihre Umwelt navigieren können sollen. Zum Einsatz kommen dabei Technologien aus Smartphones und Spielkonsolen.

Kinect-ähnliche Technologie

Die normalen Brillen ähneln den Sehhilfen, nutzen Videokameras wie sie in Handys verwendet werden und Tiefensenoren, wie etwa aus Microsofts Xbox-Bewegungssteuerung Kinect bekannt. Die Kameras erfassen das Blickfeld des Trägers. Die optischen Informationen werden an ein Smartphone in der Tasche des Sehbehinderten übertragen, wo eine Software sie auf Hindernisse wie herumliegende Gegenstände, entgegenkommende Personen oder kreuzende Straßen sowie deren Entfernung analysiert. Das Ergebnis wird in Echtzeit auf die LED-Gläser grobkörnig in verschiedenen Farben und Helligkeitsstufen übertragen.

Marktreife 2014 erwartet

Noch handelt es sich dabei um einen Prototypen. Doch schon 2014 könnten die Brillen marktreif sein und zu einem Preis von rund 550 Euro angeboten werden können. Verglichen mit den hohen Ausbildungskosten für einen Blindenhund eine Kleinigkeit. (red/ DER STANDARD Printausgabe, 8. Juli 2011)