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Fredrik Kessiakoff wird das Gelbe Trikot nach Wien tragen.

Foto: REUTERS/Dominic Ebenbichler

Podersdorf - Dem Schweden Fredrik Kessiakoff (Astana) trennen nur noch 122,8 Kilometer vom Sieg in der 63. Österreich-Radrundfahrt. Der Fahrer aus dem Team Astana verteidigte am Samstag als Fünfter des 30,1-km-Einzelzeitfahrens in Podersdorf am Neusiedler See das Trikot des Führenden. Die siebente und vorletzte Etappe wurde in 34:36,90 Minuten eine Beute des Deutschen Bert Grabsch (HTC-Highroad), der 2008 wenige Monate nach seinem Sieg in Podersdorf überraschend den WM-Titel erobert hatte.

Der Österreicher Thomas Rohregger (Leopard-Trek) verbesserte sich vom fünften auf den vierten Gesamtrang, er hatte eine 30-Sekunden Zeitstrafe aufgebrummt bekommen, da an seinem Rad kein Transponder für die Zeitnehmung angebracht war. Am Sonntag wird die Rundfahrt mit der Etappe von Podersdorf nach Wien beendet. Kessiakoff wird - sollte kein Sturz oder technisches Problem dazwischen kommen - als erster Schwede bei der Ö-Tour  triumphieren. Er war am Montag mit seinem Sieg auf dem Kitzbüheler Horn in das gelbe Trikot geschlüpft.

Rohregger, Gesamtsieger 2008, hatte sich im Zeitfahren einen Vorstoß auf den dritten Gesamtrang zum Ziel gesetzt. Doch schon vor dem Start gab es einen Tiefschlag für den 28-Jährigen. Der Präsident der Jury hatte Rohregger vor dessen Start auf das Fehlen des Zeitnehmungs-Chips aufmerksam gemacht, in den restlichen Minuten war dieser vom Mechaniker nicht mehr aufzutreiben. "Da fällt alles wie ein Kartenhaus zusammen", erklärte Rohregger seinen Gefühlshaushalt. Bei Temperaturen um 35 Grad fuhr er dann mit Wut im Bauch. "Ich habe mir selbst nichts vorzuwerfen, ich muss das akzeptieren", meinte er.

Kessiakoff, der Enkel eines während des 2. Weltkrieges nach Schweden geflüchteten Wieners, wollte sich noch nicht zum Sieg gratulieren lassen. Im Zeitfahren verlieh das Gelbe Trikot dem Schweden Flügel, nur 55 Sekunden verlor er auf Grabsch. "Ich habe gewusst, dass es klappen kann, man spürt, wenn man gute Beine hat", erklärte der Stockholmer. "Ich habe mein Trikot in den Begen und auf einer windigen Etappe verteidigt und werde den letzten Tag auch noch überleben." (APA/red)

Ergebnis 7. Etappe, Einzelzeitfahren Podersdorf (30,1 km): 1. Bert Grabsch (GER) HTC-Highroad 34:37 Minuten (52,17 km/h) - 2. Jesse Sergent (NZL) Radioshack + 0:23 Min. - 3. Patrick Gretsch (GER) HTC-Highroad 0:33 - 4. Taylor Phinney (USA) BMC 0:47 - 5. Fredrik Kessiakoff (SWE) Astana 0:56 - 6. Jan Barta (CZE) NetApp 1:11 - 7. Mads Christensen (DEN) Saxobank 1:12 - 8. Tiago Machado (POR) 1:18 - 9. Artem Owetschkin (RUS) Katjuscha 1:19 - 10. Ian Stannard (GBR) Sky 1:24. Weiter: 15. Denis Mentschow (RUS) Geox-TMC 1:47 - 18. Leopold König (CZE) NetApp 1:57 - 28. Carlos Sastre (ESP) Geox-TMC 2:26 - 31. Andreas Hofer (AUT) Tyrol 2:43 - 35. Matthias Brändle (AUT) Geox-TMC 2:56 - 39. Harald Totschnig (AUT) Tyrol 3:02 - 44. Thomas Rohregger * (AUT) Leopard-Trek 3:09 - 77. Mauro Santambrogio (ITA) BMC 4:12 *= 50 Strafsekunden

Gesamtwertung: 1. Kessiakoff 24:24:05 Stunden - 2. König 2:28 - 3. Sastre 3:05 - 4. Rohregger 3:59 - 5. Mentschow 4:02 - 6. Santambrogio 4:34 - 7. Moris Possoni (ITA) Sky 4:36 - 8. Barta 4:46 - 9. Geoffroy Lequatre (FRA) Radioshack 4:59 - 10. Andrej Misurow (KAZ) Astana 5:09. Weiter: 16. Totschnig 6:46 - 18. Stefan Kirchmair (AUT) Tyrol 8:49 - 27. Georg Preidler (AUT) Tyrol 12:31