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Frankreich jubelt über einen Sieg im Elfmeterschießen gegen England.

Foto: Reuters

Leverkusen - Der erste Halbfinalist bei der Frauenfußball-Weltmeisterschaft heißt Frankreich. Im ersten Viertelfinale setzten sich Les Bleues in Leverkusen verdient mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen Vize-Europameister England durch und treffen am Mittwoch (18.00 Uhr) in Mönchengladbach auf den Gewinner des sonntäglichen Schlagers zwischen Vize-Weltmeister Brasilien und Olympiasieger USA. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 (1:1, 0:0) gestanden.

Die erste gefährliche Aktion vor 26.395 Zuschauern in der BayArena gelang den Engländerinnen. Nach 15 Sekunden wurde Torjägerin Kelly Smith steil geschickt, sie spielte Torhüterin Celine Deville aus und schoss auf das leere Tor, doch Innenverteidigerin Laura Georges konnte abblocken. Danach nahmen die Französinnen, die mit fünf Spielerinnen von Champions-League-Sieger Olympique Lyon in der Anfangsformation angetreten waren, das Heft in die Hand. Die Spielerinnen von Trainer Bruno Bini war technisch klar überlegen, angetrieben von den Spielmacherinnen Camille Abily und Louisa Necib drängten sie England in die Defensive

Die Britinnen wirkten hölzern und statisch, die Abwehr hatte vor allem mit der quirligen Angreiferin Marie-Laure Delie ihre liebe Not. Die 23-Jährige aus Montpellier stellte englischen Verteidigerinnen wiederholt vor große Probleme und war ein steter Unruheherd.  Abily (4.) schoss aus 25 Metern über das Tor, Gaetane Thiney (25.) fand aus 17 Metern in Keeperin Karen Bardsley ihre Meisterin. Necib (30./37./65.) versuchte es ebenfalls aus der Distanz.

Die seltenen Offensivaktionen Englands, dessen Team vorrangig aus Spielerinnen von Arsenal und Everton zusammengesetzt war, wurden mit wenig Phantasie vorgetragen, weite Vorlagen auf Kelly Smith blieben das einzige Rezept. Die Abwehr Frankreichs hatte damit keinerlei Probleme.

Die Führung  Englands durch Jill Scott (59.) kam überraschend. Frankreich bemühte sich nun immer zwingender um den Ausgleich, der jedoch nicht mehr zu gelingen schien. Erst Elise Bussaglia (88.) erlöste das Team mit einem präzisen Schuss ins Kreuzeck zwei Minuten vor Schluss. Da die Verlängerung torlos blieb, musste die Entscheidung vom Elferpunkt fallen, in der Englands Frauen jenes Schicksal erlitten, das die Inselherren nur zu gut kennen. Während für die Französinnen nach dem vergebenen ersten Strafstoß alle vier weiteren Schützinnen sicher trafen, vergaben aufseiten der Engländerinnen Claire Rafferty und - ganz am Ende - Faye White, deren Schuss an die Latte ging. England muss damit weiterhin auf einen Sieg gegen Frankreich warten, der letzte begab sich vor 37 Jahren. (red/sid)

Ergebnis Halbfinale:

England - Frankreich 1:1 (1:1,0:0) n.V. - 3:4 im Elferschießen. Leverkusen, BayArena, 26.395 Zuschauer.

Tore: Scott (59.) bzw.Bussaglia (88.)

Elfmeterschießen: Bardsley hält gegen Abily, 1:0 Smith, 1:1 Bussaglia, 2:1 Carney, 2:2 Thiney, 3:2 Stoney, 3:3 Bompastor, Rafferty schießt neben das Tor, 3:4 Le Sommer, Faye White schießt an die Latte

England: Bardsley - Alex Scott (81. Houghton), Faye White, Stoney, Unitt (81. Rafferty) - Jill Scott, Williams - Carney, Smith, Yankey (84. Asante) - Ellen White. - Trainerin: Powell

Frankreich: Deville - Lepailleur, Georges, Viguier, Bompastor - Soubeyrand (67. Thomis), Bussaglia - Abily, Necib (79. Bretigny/106. Le Sommer), Thiney - Delie. - Trainer: Bini

Schiedsrichterin: Jenny Palmqvist (Schweden)