Addis Abeba/Maiduguri - Bei Gefechten mit der radikalislamischen Sekte Boko Haram in Nigeria hat das Militär elf Menschen getötet. Nach Angaben der Armee handelt es sich bei den Toten um Mitglieder der Sekte. Augenzeugen berichteten jedoch, die Soldaten hätten bei den Kämpfen Häuser in Brand gesetzt und auch Zivilisten getötet. Der Militärchef bestritt diese Vorwürfe. Die Aktion sei eine Reaktion auf einen Anschlag der Sekte gewesen, berichtete der britische Sender BBC am Montag. Diese habe Regierungssoldaten am Samstagabend mit Sprengstoff und Schusswaffen angegriffen.

Mitglieder von Boko Haram hatten in den vergangenen zwei Wochen mehrmals Menschen von Motorrädern aus erschossen und Bomben in Biergärten geworfen. Dabei waren mindestens 40 Menschen - überwiegend Polizisten und andere Sicherheitskräfte - getötet worden. Erst vor wenigen Tagen hatten die Behörden daraufhin Motorräder von den Straßen verbannt.
Die Boko-Haram-Sekte lehnt jeden westlichen Lebensstil ab. Unter anderem ist sie strikt gegen das Trinken von Alkohol. Die 2002 gegründete Gruppe bezeichnet sich selbst auch als „nigerianische Taliban" und hat in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Anschläge auf Polizeieinrichtungen und christliche Kirchen verübt. (APA/dpa)