Die Wiener Polizei kontrolliert seit zwei Wochen verstärkt in der Wiener Innenstadt (derStandard.at berichtete). Sie will Touristen vor Radfahrern schützen, die unerlaubt auf Gehsteigen oder in Fußgängerzonen unterwegs sind. Tatsächlich sind Zusammenstöße zwischen Radfahrern und Fußgängern ein vergleichsweise nur geringes Problem.

Der Anteil der Radfahrer am gesamten Verkehrsaufkommen macht in Wien lediglich 5% aus- weit weniger als in Innsbruck (13%), Graz (14%) oder Salzburg (16%).

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Auch im internationalen Vergleich liegen die österreichischen Städte weit hinter den europäischen Spitzenreitern - was im Falle Wiens auch an der Größe und der Einwohnerzahl liegt.

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Punkten kann Wien bei der Länge des Radweg-Netzes. Hier belegt man hinter Spitzenreiter Köln Platz zwei.

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Die meistgenutzten Radwege in Wien sind Opernring und Lassallestraße.

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Am Ring und in der Inneren Stadt führt die Polizei nun eine "Aktion scharf" gegen Fahrrad-"Rowdys" durch. Tatsächlich kam es am Radweg "Ring Rund" zwischen 2002 und 2004 lediglich zu neun Zusammenstößen zwischen Fußgängern und Radfahrern.

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Insgesamt gibt es pro Jahr 26.100 Radfahrunfälle. Auffallend ist, dass nur eine Minderheit davon polizeilich erfasst wurden.

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Die meisten Unfälle ereignen sich dabei auf sogenannten "T-Kreuzungen".

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Die meisten Radfahrunfälle passieren ohne fremde Beteiligung. Zusammenstöße mit Fußgängern - die von der Polizei jetzt als Grund für die Schwerpunktaktion genannt werden - machen nur 6% der Unfälle aus.

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Auch im Rest Europas wird überlegt, wie die Sicherheit im Radverkehr erhöht werden kann. In Deutschland gibt es in einigen Städten "Video-Fahrräder", die Fehlverhalten von Radfahrern und Autofahrern dokumentieren sollen.

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Andere Städte - wie hier das deutsche Bohmte - setzen auf "Shared Space". Dieses Konzept sieht vor, sämtliche Beschilderungen zu entfernen. Die Verkehrsteilnehmer sollen dadurch mehr aufeinander Acht geben. (Fabian Schmid, derStandard.at, 9.8.2011) 

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