Bild nicht mehr verfügbar.

"Kupfermuckn" ist für den internationalen "Street Paper Award 2011" in der Kategorie "Best Cover" nominiert.

Foto: APA-FOTO: KUPFERMUCKN

Die Linzer Straßenzeitung "Kupfermuckn" ist mit ihrem Titelbild von September 2010 für den internationalen "Street Paper Award 2011" in der Kategorie "Best Cover" nominiert worden. Das Bild mit einem Foto von Florian Holter und dem Layout von Walter Hartl illustriert einen "Sozialleistungs-Nacktscanner", berichtete Chefredakteur Heinz Zauner.

Neben der "Kupfermuckn" wurden vier weitere Straßenzeitungen aus Südafrika, Serbien, Deutschland und von den Philippinen nominiert. Der Preis wird vom weltweiten Straßenzeitungsnetzwerk INSP (International Network of Street Papers) vergeben. Die Organisation sitzt in Glasgow, wo der Award im Rahmen einer Gala am 22. Juli auch verliehen wird. Ehrenpräsident der INSP ist der ehemalige Reuters-Chefredakteur David Schlesinger.

Titelbild kritisiert Transparenzdatenbank

Das nominierte Titelbild vom September 2010 kritisiert die Transparenzdatenbank. Es zeigt einen halbnackten Mann, der auf einem Karton seine mageren Einnahmen - Notstandshilfe, Wohnbeihilfe, Heizkostenzuschuss - vorrechnet. Das Foto stammt von Florian Holter, einem Profifotografen, der damals seinen Zivildienst bei der "Kupfermuckn" ableistete. Für das Layout ist Walter Hartl aus dem Team der Straßenzeitung verantwortlich.

"Das ist eine große Auszeichnung unserer Arbeit rechtzeitig zum 15-jährigen Bestehen der 'Kupfermuckn' im Herbst ", freut sich Zauner. Anlässlich des Jubiläums plant er für den Sommer eine Leserbefragung mit dem Linzer Institut "market". Dabei soll die Meinung der Bevölkerung zu Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, erhoben werden.

Die Linzer Obdachlosen-Zeitung "Kupfermuckn" ist im Jahr 1996 aus einer von der Arge für Obdachlose durchgeführten Schreibwerkstatt entstanden. Mittlerweile erscheint sie monatlich. Im Jahr 2010 wurden rund 200.000 Exemplare in Linz, Wels und Steyr verkauft. Das etwa 20-köpfige Redaktionsteam, das die "Nachrichten von unten" erstellt, und die 70 bis 80 Verkäufer sind Menschen, die Armut und Ausgrenzung selbst erlebt haben. Der Begriff "Kupfermuckn" ist ein Ausdruck unter Obdachlosen und bezeichnet einen Schlafplatz in einem Abbruchhaus, einer Hütte oder einem anderen Ort. (APA)