Versuchte Einflussnahme auf die ORF-Berichterstattung ist ab sofort offiziell verpönt. Seit Dienstag ist nämlich der "Verhaltenskodex für journalistische Tätigkeit bei der Gestaltung des Inhalteangebots" per Dienstanweisung von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz in Kraft getreten. Der Kodex untersagt unter anderem die Einflussnahme von außen sowie wirtschaftliche und politische Verquickungen der Journalisten. Laut Wrabetz biete er "eine weitere Garantie, dass man sich auf die Qualität, die Authentizität und die Glaubwürdigkeit der ORF-Berichterstattung verlassen kann".
Die Einhaltung des Verhaltenskodex überwacht ein vierköpfiger Ethikrat, für den sowohl der ORF-Generaldirektor als auch der Redakteursrat je zwei Mitglieder und zwei Ersatzmitglieder nominiert haben. Im Auftrag des Generaldirektors wurden Waltraud Langer und Stefan Ströbitzer sowie als Ersatz Bettina Roither und Klaus Unterberger entsandt. Der Redakteursrat nominierte Eva Ziegler und Fritz Wendl, als Ersatz Nadja Igler und Dieter Bornemann. Laut Redakteursratsvorsitzendem Fritz Wendl wird mit dem Verhaltenskodex eine seit langem von den ORF-Journalisten erhobene Forderung verwirklicht. Es werde "unterstrichen, dass öffentlich-rechtlicher Qualitätsjournalismus Verpflichtungen über Mindeststandards üblicher Journalistenehrenkodizes hinaus erfordert". (APA)