Algier - Erdbeben sind in Algerien keine Seltenheit. Immer wieder wird das nordafrikanische Land von schweren Beben heimgesucht wie dem jüngsten, bei dem mindestens 540 Menschen ums Leben kamen. Das Land liegt in einer geologisch labilen Zone, in der zwei große tektonische Platten aufeinandertreffen. Algier wurde im Jahr 1715 bei einem Erdbeben zerstört, bei dem 20.000 Menschen starben. Folgend ein Überblick über die schwersten Erdbebenkatastrophen der vergangenen 50 Jahre:

  • Zwischen 9. und 16. September 1954 kommen 1.400 Menschen bei zwei schweren Beben innerhalb einer Woche in der Stadt Orleansville ums Leben. 14.000 Menschen werden verletzt, 300.000 verlieren ihr Obdach. Die vollständig zerstörte Stadt wird nach ihrem Wiederaufbau in El Asnam umbenannt.

  • Am 10. Oktober 1980 wird El Asnam erneut durch ein schweres Beben der Stärke 7,5 auf der Richterskala zerstört. 3.000 Menschen sterben, 8.000 werden verletzt, 400.000 Menschen werden obdachlos. Die Stadt wird an einem anderen Ort erneut wieder aufbebaut und abermals nach dem dortigen Fluss umbenannt in Chlef.

  • 29. Oktober 1989: Ein Beben der Stärke sechs auf der Richter-Skala erschüttert die Region von Tipaza, rund 70 Kilometer westlich von Algier. Dabei kommen rund 30 Menschen ums Leben, mehr als 400 werden verletzt. 50.000 werden obdachlos.

  • 18. August 1994: 172 Menschen werden getötet und 288 weitere verletzt, als ein Erdbeben der Stärke 5,6 die Region von Mascara westlich von Algier erschüttert.

  • 22. Dezember 1999: Bei einem Beben der Stärke 5,8 in der nordwestlichen Region Ain Temouchent sterben 28 Menschen, 175 weitere werden verletzt.

  • 21. Mai 2003: Bei einem Erdbeben der Stärke 5,8 kommen mindestens 540 Menschen in Nordalgerien ums Leben. Mehr als 4.700 werden in der Region östlich von Algier und in der Hauptstadt selbst zum Teil schwer verletzt.(APA)