Die "Gang-Erkennung" brächte ganz neue Perspektiven für die Amerikaner, meint Brendan Koerner, Reporter der "Village Voice". Einerseits könne das System vermutlich leicht hinters Licht geführt werden, durch gewolltes Hinken, Stolpern oder Veränderung der Fußstellung beim Gehen. Andererseits gäbe es auch unerwartete Risiken: "Was passiert, wenn ich durch eine Verletzung beim Baseball plötzlich so gehe wie ein gesuchter irakischer Biochemiker?"
International
Terrorabwehr durch "Gang-Erkennung"?
Spott in US-Presse: "Was passiert, wenn ich so gehe wie ein gesuchter irakischer Biochemiker?"
Washington - "Die jüngst bekannt gewordenen Projekte des
Pentagon, Forschungen zur Erkennung einer Person am Gang in der
Terrorabwehr einsetzen zu wollen, haben in der US-Presse zu
spöttischen Kommentaren geführt. "Watch your step", pass auf wo du
hintrittst, könnte es in Zukunft nicht mehr nur in der U-Bahn heißen,
denn wer sich Überwachungskameras nähert sollte sich konzentrieren
keine untypischen Schritte zu machen - der Ausgang wäre ungewiss.
Nicht nur Personen wie Marilyn Monroe oder Hannibal Lecter sollen
in Zukunft am typischen Gang erkannt werden, erläutert Kolumnistin
Maureen Dowd in der "New York Times". Die Forscher hätten bereits
eine Erfolgsquote von 90 Prozent erzielt, Menschen nach den Merkmalen
ihrer Fortbewegung wieder zu erkennen. Gene Greneker vom Georgia
Institute of Technology, wo derartige Forschungen betrieben werden,
räume allerdings auch gewisse Probleme ein. Wenn eine Frau von
flachen Schuhen zu hohen Absätzen wechsle, bereite das dem Computer
kaum Probleme. Schwieriger werde es da schon, wenn sie plötzlich
Kampfstiefel trage.(APA)