Brüssel - Die Zustimmung zu einer gemeinsamen Außen- und Verteidigungspolitik ist in der EU mit dem Irak-Krieg gestiegen. Laut einer am Donnerstag in Brüssel veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage, die nach Beginn des Irak-Krieges durchgeführt wurde, haben sich 67 Prozent der EU-Bürger für eine gemeinsame Außenpolitik ausgesprochen, um vier Prozentpunkte mehr als zwei Monate zuvor. Die Zustimmung zu einer gemeinsamen Verteidigungspolitik stieg auf 74 Prozent. Dezidiert gegen eine gemeinsame Vorgangsweise sind nur 19 bzw. 15 Prozent der Befragten.

In Österreich liegt die Zustimmung in beiden Politikfeldern knapp unter dem EU-Schnitt: 65 Prozent wollen die gemeinsame Außenpolitik, 23 Prozent sind dagegen. Zugleich sprechen sich 62 Prozent für die gemeinsame Verteidigungspolitik aus, 25 Prozent dagegen.

Niedrigere Zustimmung nur in Großbritannien

Eine niedrigere Zustimmung gibt es bei den Neutralen Finnland und Schweden, in Dänemark und vor allem in Großbritannien, dem einzigen Mitgliedsland in dem mehr Menschen die gemeinsame Außenpolitik ablehnen als befürworten. Großbritannien ist auch das einzige Mitgliedsland, in dem die Zustimmung zu einer gemeinsamen Verteidigungspolitik in den letzten Monaten gesunken ist - auf zuletzt 47 Prozent. Eine gemeinsame Außenpolitik wollen nur 37 Prozent der Briten.

In den zehn Beitrittsländern ist die Zustimmung zur gemeinsamen Außenpolitik mit 67 Prozent gleich hoch wie im EU-Schnitt, 77 Prozent der Befragten in den Beitrittsländern sprachen sich für eine gemeinsame Verteidigungspolitik aus. Auch in Polen ist die Zustimmung nicht niedriger.(APA)