Wien - Die Möglichkeit, dem natürlichen Aussehen mittels Skalpell, Spritzen und Laser etwas nachzuhelfen, gewinnt auch in hier zu Lande immer mehr an Bedeutung.

Genaue Zahlen gibt es laut Verein für Konsumenteninformation (VKI) für Österreich zwar noch nicht, jedoch steigen durch die Zunahme von Schönheitsoperationen auch die Fälle von Beschwerden.

"Mindestens einmal pro Woche landet auf meinem Tisch eine Beschwerde über einen missglückten Eingriff - mit steigender Tendenz", sagte der Wiener Patientenanwalt Walter Dohr bei einer Pressekonferenz in der Bundeshauptstadt. Dass eine Schönheitsoperation - wie jeder andere Eingriff - ein Risiko sei und es zu Nebenwirkungen kommen könne, werde in der öffentlichen Debatte gerne verschwiegen. "Betroffene müssen wissen, was auf sie zu kommt, sie brauchen mehr Sicherheit und Klarheit", forderte VKI-Obmann Harald Glatz.

VKI einen Ratgeber

Aus diesem Grund veröffentlichte der VKI einen Ratgeber, der sich mit Methoden der kosmetischen Chirurgie, deren Erfolgsaussichten, aber auch mit den Risiken befasst. Auch die Kosten für solche Operationen werden in dem Buch transparent gemacht. Denn: "Umso komplizierter der Eingriff ist, desto klarer muss man darüber informieren und über die Risiken aufklären", so Dohr.

Falls in Österreich eine Operation misslingen sollte, haben Betroffenen mehrere Möglichkeiten, erklärte Glatz. Die einfachste Lösung sei, zum Patientenanwalt zu gehen, der schnell und unbürokratisch helfe. Wesentlich langwieriger und komplizierter sei ein Rechtsstreit vor Gericht, bei dem meistens zu einem Vergleich geraten werde. In den meisten Fällen zahle die Versicherung des Arztes, sagte Dohr. Wurde im Spital operiert, können Betroffene auch Geld aus dem so genannten Entschädigungsfonds erhalten. Im Ausland sieht die Rechtslage wesentlich schwieriger aus.

"Früher hat man sich eine Verbesserung des Äußeren erhofft, wenn man seine Haarschnitt verändert hat, heute geht man und lässt sich Fett absaugen", sagte der Facharzt für plastische Chirurgie Dr. Wolfgang Rohrbacher. "Schönheitsoperation wird zur Körperpflege im herkömmlichen Sinn", meinte der Mediziner. (APA)