Der japanische Computerspiele-Konzern Nintendo hat im abgelaufenen Geschäftsjahr angesichts eines unerwartet schwachen Absatzes von Spielekonsolen deutlich geringere Gewinne eingespielt. Wie der Hersteller der GameCube-Konsole am Donnerstag bekannt gab, schrumpfte der Nettogewinn um 36,8 Prozent auf 67,3 Mrd. Yen (491 Mio. Euro).

Schwach

Der Umsatz sank um 9,1 Prozent auf 504,1 Mrd. Yen. Ein schwaches Weihnachtsgeschäft in Folge mangelnder Hit-Software und der festere Yen verhagelten Nitendo die Bilanz.

Preiskrieg

Der weltweit zweitgrößte Wettbewerber steht nach Microsofts Einläuten einer neuen Phase im Preiskrieg und Sonys Ankündigung einer mobilen Playstation unter heftigem Druck. Damit könnte nach Meinung von Analysten das Monopol ins Wanken geraten, das seit Jahren Nintendo in diesem Segment mit seinen Gameboy-Geräten beherrscht.

Nintendo gab sich am Donnerstag jedoch kampfeslustig und will Sony die Stirn bieten. Einzelheiten nannte Nintendo allerdings nicht. Nintendo will den Absatz bei seiner mobilen Gameboy Advance-Konsole im laufenden Jahr von rund 15,7 auf 20 Mio. Geräte steigern.

Pläne

Der Absatz bei der GameCube-Konsole soll zudem von knapp 5,8 auf sechs Millionen anziehen. Hierzu will Nintendo neue Software-Titel herausbringen, die den GameBoy Advance mit der GameCube verbinden. Um die Software-Entwicklung zu stärken, will das Unternehmen einen neuen Entwicklungsstützpunkt in Tokio aufbauen.

Für das bis März 2004 laufende Geschäftsjahr erwartet Nintendo dennoch einen Rückgang des Nettogewinns um 3,4 Prozent auf 65 Mrd. Yen. Der Umsatz dürfte dagegen um 9,1 Prozent Umsatz auf 550 Mrd. Yen zuelegen. Auch der taumelnde Konkurrent Sega, der kürzlich zwei Fusionsofferten abblitzen ließ, hatte zuvor wenig erbauliche Bilanzzahlen vorgelegt. (APA)