Wien/Wiesbaden - Der österreichische UNIQA-Assekuranzkonzern erwirbt die polnischen und slowakischen Beteiligungen der deutschen R+V Allgemeine Versicherung AG (Wiesbaden), die im Gegenzug eine Beteiligung von 2,78 Prozent an der UNIQA Versicherungen AG (Wien) erhält. Nach Erhalt aller nötigen Organ- und Behördengenehmigungen wird UNIQA 90 Prozent an der polnischen FILAR S.A. und 100 Prozent an der slowakischen R+V Poistovna a.s. halten, teilte UNIQA am Freitag mit.

Der 2,78-prozentige Anteil an UNIQA ist nach der aktuellen Börsenbewertung - die Aktien notieren bei 8 Euro - rund 26,6 Mio. Euro wert. UNIQA und R+V hatten den gestern, Donnerstag, fixierten Deal bereits seit Monaten verhandelt. Mit FILAR und R+V Poistovna - sowie samt den AXA-Unternehmen in Österreich und Ungarn - steigert die UNIQA Gruppe den Auslandsanteil an den Konzernprämien nach eigenen Angaben auf annähernd 15 Prozent.

Vierter Platz in Polen

In Polen erreichen UNIQA und FILAR zusammen im Sachversicherungsbereich einen Marktanteil von 4,0 Prozent und damit den 4. Platz. Filar nahm 2002 im Sachbereich 33,3 Mio. Euro ein, dies entspricht 1,4 Prozent Marktanteil. Das erst im Aufbau befindliche und über eine Filar-Tochter geführte Lebensversicherungsgeschäft steuerte 1,4 Mio. Euro bei. Die UNIQA TU S.A., die frühere Polonia Versicherung, erreichte im Vorjahr mit 70,7 Mio. Euro Sachprämie einen Marktanteil von 2,6 Prozent, in Leben waren es 1,1 Mio. Euro.

In der Slowakei kommen UNIQA und R+V Poistovna a.s. gemeinsam auf 4,7 Prozent Marktanteil. Im Vorjahr entfielen davon 11,0 Mio. Prämie - etwa gleich verteilt auf Leben und Schaden/Unfall - bzw. 1,3 Prozent Marktanteil auf die R+V Poistovna sowie 30,9 Mio. Euro bzw. 3,5 Prozent Marktanteil auf die UNIQA Poistovna, die frühere OTCINA. Die bisher vor allem in Auto-Kasko tätige UNIQA-Gesellschaft hat zuletzt die Bereiche Elementar- und Lebensversicherung ausgebaut.

Klien: Sinnvolle Osteuropa-Ergänzung

Nach den Worten von UNIQA-Generaldirektor Konstantin Klien bilden die beiden von der deutschen R+V erworbenen Versicherer in Polen und der Slowakei, FILAR und R+V Poistovna, "eine sinnvolle Ergänzung zu unseren bestehenden Engagements in diesen Ländern und sind bestens geeignet, unsere Entwicklungs- und Wachstumsstrategie in den Märkten zu unterstützen". Die aktuelle Transaktion unterstreiche die UNIQA-Strategie und bestätige deren Kompetenz in den EU-Erweiterungsländern. Für UNIQA lägen die strategischen Kernkompetenzen im zentral- und osteuropäischen Raum.

(APA)