Das Team der Universität von Toronto untersuchte die Zellen und das Gewebe der Tiere. Es zeigte sich, dass den Mäusen die Spermatiden - die aus der zweiten Reifeteilung der Spermatogenese hervorgehenden männlichen Keimzellen - vollständig fehlten. Dadurch wird die Entwicklung befruchtungsfähiger Spermatozoen verhindert. Die Forscher machten den Verlust des Fkbp6-Gens für die Unfruchtbarkeit der Männchen verantwortlich.
Übertragung auf den Menschen?
Die Ergebnisse sind auch für die Erforschung der Unfruchtbarkeit bei Menschen interessant. Laut Schätzungen bleiben 15 Prozent aller Paare weltweit wegen Unfruchtbarkeit kinderlos. Bis dato wurden diesbezüglich aber nur wenige genetische Gründe entdeckt. Mit den neuen Erkenntnissen wäre es interessant zu testen, ob eine Mutation des Fkbp6-Gens auch für die Unfruchtbarkeit des Menschens eine Rolle spielt, erklärt Penninger. Gleichzeitig könnte das Gen auch das perfekte Ziel für die Entwicklung eines männlichen Verhütungsmittels sein. "Fkbp6 wirkt nur in den Spermienzellen. Es bewirkt lediglich die männliche Unfruchtbarkeit und keine anderen Defekte. Die genetisch veränderten Mäuse hatten ein normales Sexualverhalten bzw. normale Sexualhormonwerte. Nur die Spermienzellen fehlten völlig", ergänzt Penninger.