Mit mehr als 60 Gästinnen aus dem In- und Ausland feierte die Zeitschrift Schlangenbrut jetzt in Münster ihr 20-jähriges Bestehen. 1983 war die "Zeitschrift für feministisch und religiös interessierte Frauen" als erste Publikation dieser Art im deutschsprachigen Raum gegründet worden. Bis heute erscheint das Magazin vierteljährlich mit wechselnden Themenschwerpunkten. Sie zählt mehr als 2.500 Abonnentinnen im gesamten Bundesgebiet und im europäischen Ausland und wird nach wie vor in Münster herausgegeben.

"Die Schlangenbrut ist sich immer treu geblieben und der Zeit oft auch voraus gewesen", sagte Professorin Dr. Hedwig Meyer-Wilmes in ihrem Festvortrag. "Es gibt durchaus so etwas wie eine eigene Schlangenbrut-Theologie." Die in Nijmegen lehrende Theologin begleitet die Zeitschrift seit der ersten Ausgabe und ist auch Mitglied im Beirat. "Theologie à la carte" hatte sie ihren Beitrag überschrieben.

Rückschau

Die Jubiläumsfeier bot den Leserinnen, Autorinnen und Kolleginnen vielfach Gelegenheit, in die Geschichte der Zeitschrift Schlangenbrut zurückzublicken. In einer Revue mit ehemaligen und heutigen Redakteurinnen erzählten die Macherinnen des Heftes, wie der auch damals schon umstrittene Name entstand, wie sie mit eigenem Geld, auf der Schreibmaschine getippten und selbst zusammengeklebten Seiten die ersten Ausgaben produzierten. Wie sie es geschafft haben, mit viel unbezahlter Arbeit und ohne öffentliches oder kirchliches Geld eine Fachzeitschrift zu etablieren, die sich sehen lassen kann, das konnten die Besucherinnen in vielen Gesprächen nachvollziehen. Schlangenbrut ist heute eine Publikation, die von kirchlich engagierten Frauen und Theologinnen ebenso gelesen wird wie von Frauen, die sich jenseits kirchlicher Strukturen in der spirituellen Frauenbewegung engagieren. Eine breite Leserinnenschaft, der jedes Heft mit zahlreichen unterschiedlichen Beiträgen entsprechen will. Pünktlich zum Fest erschien die aktuelle Ausgabe, sie trägt den Titel "Rituale" - Feiern und Feste stehen im Mittelpunkt. (red)