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Wer Leitungswasser mit Geschmack bevorzugt, kann es mit verschiedenen Kräutern wie Pfefferminze, Basilikum oder Zitronenmelisse anreichern.

Foto: AP/Jens Meyer

Wien - Laut dem österreichischen Ernährungsbericht wird unser Durst nur noch zur Hälfte mit Wasser gelöscht. Zuckerreiche, koffeinhältige Getränke sind am Vormarsch - mit schlechten Nebenwirkungen für Zähne und Geldbörse. "die umweltberatung" gibt Tipps zur optimalen Getränkewahl für Klima und Gesundheit.

Täglich verliert unser Körper etwa 2,5 Liter Flüssigkeit über Schweiß, Atemluft und Harn, diese Menge muss getrunken werden um alle Körperfunktionen aufrecht zu halten. Laut dem österreichischen Ernährungsbericht liegt Trinkwasser mit 1 Liter täglich noch an der Spitze der meistgetrunkenen Getränke. Doch im Schnitt werden schon 11 Prozent der Gesamtenergie mit zuckerhältigen Getränken aufgenommen - das entspricht ungefähr dem Kaloriengehalt einer halben Tafel Schokolade. Die Kombination von Zucker und Zitronensäure, die in Limonaden vorkommt, ist besonders schädlich für die Zähne.

Frucht- oder Zuckerwasser?

Wenn schon süß, dann sollten natürliche, kalorienärmere Getränke wie gespritzte Fruchtsäfte bevorzugt werden. Fruchtsäfte liefern zusätzlich zu Vitaminen auch Magnesium und Kalium, die wichtig für die Funktion der Nerven und Muskeln sind. Ausschlaggebend für Geschmack und Qualität eines Saftes ist der Fruchtgehalt. "Lassen Sie Nektar, Fruchtsaftgetränk und Limonade im Regal stehen - nur 100 Prozent Saft enthält den höchsten Anteil an Früchten", empfiehlt Michaela Knieli, Ernährungsexpertin von "die umweltberatung". Limonaden, Wellness- oder Sportgetränke enthalten oft gar keinen Fruchtanteil. Sie sind meist reich an Zucker und unnötigen Zusatzstoffen, wie auch eine Stichprobenuntersuchung der Arbeiterkammer kürzlich zeigte. Die getesteten Limonaden, Eistees und Wellness-Getränke waren entweder überzuckert oder kalorienarm, dafür aber voll künstlicher Süßstoffe. In Durstlöschern ohne künstliche Süßstoffe fanden sich rechnerisch 16 bis 33 Stück Würfelzucker pro Liter, in Eistees waren es 15 bis 23, aber auch Wellness-Drinks kamen auf sieben bis 16 Stück je Liter.

Mineralwasser versus Leitungswasser

Den Griff zum Mineralwasser hält "die umweltberatung" ebenso für unnötig. Die Wasserqualität ist in den meisten Regionen Österreichs hervorragend, Mineralwasser hat im Vergleich zu Leitungswasser keine gesundheitlichen Vorteile. "Manche Mineralwässer enthalten mehr Natrium als Leitungswasser und die Natriumaufnahme der Bevölkerung ist aufgrund der salzreichen Kost ohnehin zu hoch", erklärt Knieli. Das Plus für die Umwelt: Leitungswasser schont das Klima, weil es weder verpackt noch transportiert werden muss.

Wer Leitungswasser mit Geschmack bevorzugt, kann es mit verschiedenen Kräutern anreichern - so geben Pfefferminze, Basilikum und Zitronenmelisse wunderbare Geschmacksvariationen. Auch ungesüßte Früchte und Kräutertees gelten als ideale Durstlöscher.Um Konsumenten die Orientierung im Getränke-Angebotsdschungel zu erleichtern, wurde vom vorsorgemedizinischen Institut Sipcan in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium eine Getränkeliste veröffentlicht. Rund 400 Getränke wurden aufgrund ihrer Inhaltsstoffe in "ideale Durstlöscher", "akzeptable" sowie "wenig akzeptable Getränke" unterteilt. (red, derStandard.at)