Wien - Ein "deutlich verstärktes Einsatzaufkommen" verspürte am Mittwoch das Wiener Rote Kreuz aufgrund des heißen Wetters. "Die Hitze wird unterschätzt, die Leute trinken zu wenig", sagte Sprecher Andreas Zenker. Die Rettungsorganisation mahnt zur Vorsicht: Körperlichen Anstrengungen im Freien sollten vermieden werden, überhitzte Autos oder zu wenig Flüssigkeit können dem Körper massiv schaden.

Kapperl, Wasser, Schatten

"Am wichtigsten ist, dass man die drei Grundregeln befolgt. Erstens nie auf die Kopfbedeckung vergessen, zweitens genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, drittens nicht in der prallen Sonne liegen", erklärte Harald Hertz, Chefarzt des Wiener Roten Kreuz. Mit diesen Maßnahmen können leicht Sonnenstich, Sonnenbrand oder eine gefährliche Dehydrierung vermieden werden. "Wesentlich ist auch, dass man eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet, denn die meisten Hautkrebserkrankungen entstehen durch die Sonneneinstrahlung."

Bereits kurzzeitige Aufenthalte in stehenden Fahrzeugen können für Kleinkinder, Tiere, ältere und kranke Menschen gefährlich werden. Die Temperatur steigt hier sehr schnell auf über 50 Grad. Körperliche Anstrengungen - vor allem im Freien - sollten möglichst vermieden bzw. an den Tagesrand morgens oder abends gelegt werden.

Viel trinken

Bei Temperaturen, die gar auf die 35 Grad zugehen, sollten pro Tag mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit getrunken werden. Am besten sind Wasser und verdünnte Fruchtsäfte, aber keinesfalls Alkohol oder koffeinhaltige Getränke. Auf dem Speiseplan steht an Hitzetagen idealerweise leichte Kost, rät das Rote Kreuz.

Klagt ein Mensch über Krämpfe in Armen und Beinen, Schwindel, Schwächegefühl oder hat sehr rote oder sehr blasse Haut, so besteht die Gefahr eines Kreislaufkollaps. "In diesen Fällen ist es besonders wichtig, richtig und schnell zu reagieren", so Hertz. Der Patient muss sofort in den Schatten gebracht werden. Der Oberkörper sollte bei Personen, die bei Bewusstsein sind und einen roten Kopf haben erhöht, jene mit blasser Haut flach gelagert werden. Die Kleidung sollte gelockert bzw. geöffnet werden. Den Patienten etwa mit feuchten Umschlägen auf dem Kopf kühlen und viel zu trinken geben. (APA)