Wien - Vor genau fünf Jahren hat Gastronom und Caterer Attila Dogudan das Café Demel in Salzburg eröffnet, jetzt steht die Kaffee-Konditorei am Mozartplatz vor dem Ende. Das Unternehmen kommt nicht aus den Verlusten, nun sucht man für den Standort in der Salzburger Innenstadt neue Mieter.

Die Demel Salzburg Café-Restaurant Betriebs GmbH gehört zur börsennotierten Do & Co Restaurants & Catering AG, an der Dogudans Privatstiftung 54 Prozent und Raiffeisen knapp 25 Prozent hält. Der Hausherr des Demel im ehemaligen Café Glockenspiel kommt auch aus der Familie: Vermieter ist der Versicherer Uniqa, der mit dem Demel eigentlich einen Zehnjahresvertrag abgeschlossen hat.

Do-&-Co-Chef und Demel-Salzburg-Geschäftsführer Dogudan, will zwar nicht von Zusperren sprechen, räumt aber ein, dass man mit dem Salzburger Lokal "kein Geld verdient. Wir werden bis Jahresende entscheiden, was wir weitermachen". Die rund 30 Mitarbeiter könne man allenfalls in anderen Do-&-Co-Gesellschaften unterbringen.

Aus dem Aufsichtsrat ist freilich zu hören, dass der Geduldsfaden bereits gerissen ist, die Suche nach neuen Mietern für das uniqaeigene Haus sei bereits eingeläutet.

Drei Gründe sieht Dogudan für den Misserfolg. Das Lokal sei sehr groß (420 Sitzplätze auf drei Ebenen), die Miete sehr hoch, und man habe die Folgen der "extremen Saisonalität" des Standorts unterschätzt. Soll heißen: Zu Festspielzeiten ist das Lokal bummvoll, die Erträge dieser drei Monate reichen aber nicht, um den Rest des Jahres betriebswirtschaftlich über Wasser zu bleiben. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.7.2011)