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Dieses Video-Standbild entstand kurz nach der Explosion.

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Polizeiaufmarsch nach dem Anschlag.

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Ermittler vermuten Islamisten hinter der Bluttat.

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Bild nach der Explosion am Zaveeri Bazaar.

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Mumbai - Mehr als zweieinhalb Jahre nach der verheerenden Terrorserie im westindischen Mumbai ist die Finanzmetropole erneut von Anschlägen erschüttert worden. 18 Menschen seien getötet worden, als am Mittwoch in drei Stadtteilen Sprengsätze explodierten, sagte ein Sprecher der Einsatzzentrale der Polizei. Weitere rund 130 Verletzte würden in Krankenhäusern behandelt. Einige von ihnen befänden sich in kritischem Zustand.

"Das war ein koordinierter Anschlag von Terroristen", sagte Innenminister Palaniappan Chidambaram vor Reportern in Neu Delhi. Die Sicherheitskräfte in Mumbai und anderen Großstädten seien in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Anti-Terroreinheiten aus anderen Unionsstaaten seien auf dem Weg nach Mumbai. "Gegenwärtig gibt es keine Anzeichen für eine weitere Bedrohung", erklärte Chidambaram. Zu möglichen Attentätern machte er keine Angaben. In indischen Medien wurde über eine Verwicklung radikaler Islamisten spekuliert.

Den Medienberichten zufolge explodierten die Sprengsätze innerhalb von 15 Minuten in belebten Wohn- und Geschäftsvierteln im Süden und Westen der Stadt, unter anderem nahe einer Schule und eines Goldmarkts. Eine der Bomben sei bei einer Bushaltestelle im westlichen Bezirk Dadar detoniert, die anderen in den Vierteln Zaveri Bazar und Opera House, beides Zentren der Schmuckindustrie. Zum Zeitpunkt der Anschläge gegen 19.00 Uhr Ortszeit waren auf den Straßen der Millionenmetropole zahlreiche Menschen unterwegs. Viele kamen von der Arbeit oder erledigten ihre Einkäufe.

Behörden: Keine Spur von Attentätern

Die Behörden noch keine Spur von den Attentätern oder deren Hintermännern. "Alle (terroristischen) Gruppen, die fähig sind, einen solchen Anschlag zu verüben, stehen unter Verdacht", sagte Innenminister Palaniappan Chidambaram am Donnerstag. Man ermittle in alle Richtungen. Indische Medien hatten nach den drei Explosionen am Mittwochabend über eine Verwicklung radikaler Islamisten spekuliert.

Einen Tag nach den Anschlägen sei es noch zu früh, "mit dem Finger auf eine bestimmte Gruppe zu deuten", sagte der Innenminister weiter. Bisher habe sich niemand zu den Bombenanschlägen bekannt, sagte er.

Bisher bekannte sich niemand zu der Tat, der Verdacht fiel aber auf islamistische Gruppen, die Indien in der Vergangenheit bereits ins Visier genommen hatten. Auch der Regierungschef des Bundesstaats Maharastra, Prithviraj Chavan, sprach von einem "Terroranschlag". Mumbai ist die Hauptstadt von Maharastra.

Anschläge galten nicht den Finanzmärkten

Die Bombenanschläge galten der Regierung zufolge nicht den in der Stadt angesiedelten Finanzmärkten. Die Anschläge "können nicht als Angriffe auf Indiens Wirtschaftshauptstadt oder auf unsere Märkte angesehen werden", sagte Innenminister Palaniappan Chidambaram am Donnerstag vor Journalisten.

Es handelt sich um die ersten Anschläge in der Millionenstadt seit einer verheerenden Anschlagsserie Ende November 2008. Bei der Angriffserie kamen insgesamt 166 Menschen ums Leben, darunter auch zahlreiche Ausländer. Indien machte die islamistische Terrorgruppe Lashkar-e-Taiba für die Angriffe verantwortlich und warf seinem Erzrivalen Pakistan vor, die Gruppe unterstützt zu haben.

Insgesamt ist es der vierte große Anschlag auf die Finanzmetropole seit 2003.


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Pakistan verurteilt Anschlag

Die indische Staatspräsidentin Pratibha Patil verurteilte die Anschläge und wünschte den Verletzten baldige Genesung. US-Präsident Barack Obama sprach von einem "abscheulichen Angriff". Die USA würden ihrem Freund Indien zur Seite stehen und helfen, "die Täter dieser schrecklichen Verbrechen ihrer Strafe zuzuführen", sagte Obama laut einer in Washington verbreiteten Erklärung.

Auch die Regierung des Nachbarlandes Pakistan verurteilte die Tat. Die Nachrichtenagentur IANS berichtete, Präsident Asi Ali Zardari und Premier Yousaf Raza Gilani hätten sich in einem Schreiben an die indische Führung gewandt und den Verlust von Menschenleben bedauert. (red/APA/Reuters)