Graz / St. Pölten - Es sei "seltsam", warum die niederösterreichische ÖVP die Verwaltungsreformpläne der Steiermark, die auch Gemeindefusionen vorsehen, mit ungewöhnlicher Schärfe ("brandgefährlich") bekämpfe (DER STANDARD berichtete). "Niederösterreich könnte ja stolz sein, dass die Steiermark jetzt das macht, was hier schon vor 40 Jahren erledigt wurde", sagt Bernhard Steger, Sprecher der Plattform Architekturpolitik und Baukultur. Steger erinnert daran, dass Niederösterreich 1970 unter ÖVP-Landeshauptmann Andreas Maurer eine große Gemeindereform begonnen habe, mit der die Zahl der Gemeinden von 1652 auf 559 reduziert wurde. Auch mit Zwangszusammenlegungen, wie Maurer in seinen Erinnerungen beschrieb. Hintergrund war die Überlegung, dass größere Gemeinden mehr Geld vom Bund lukrieren und kleine Gemeinden sich keine professionelle Gemeindeleitung leisten können. Steger: "Warum sollen Fusionen heute plötzlich brandgefährlich sein?" (mue, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.7.2011)