Erste Schritte in Richtung gemeinsame Lehrerausbildung setzten die Universität Salzburg und die Pädagogische Hochschule (PH) Salzburg. Sie wollen künftig die Ausbildung aller Lehrer zusammenführen und Kompetenzen bündeln.

Die Kooperation sieht nicht nur gemeinsame Lehrveranstaltungen, Tagungen und Kongresse vor, auch die Forschung solle vernetzt und die Lehrpläne aneinander angepasst werden. "Mit vielem können wir sofort beginnen" , sagt der Vizerektor der Uni Salzburg, Rudolf Mosler. Einige Punkte des von beiden Seiten unterzeichneten Kooperationsvertrags könnten aber noch nicht umgesetzt werden; sie seien abhängig von gesetzlichen Bestimmungen, ergänzt PH-Rektor Josef Sampl. Der Bund habe diese Änderungen aber für 2012 versprochen, sagen Mosler und Sampl.

Von der Kindergartenpädagogik bis hin zur Oberstufe sollen einheitliche Standards und offene Systeme angeboten werden, die eine stärkere Durchlässigkeit ermöglichen. So könnten auch Hürden für Quereinsteiger abgebaut werden, betont Mosler. Gleichzeitig sollen Junglehrer die Möglichkeit haben, zwischen den Schultypen zu wechseln. Aufgebaut werde die Ausbildung auf der Basis eines vierjährigen Bachelors, einer Induktionsphase, in der die Lehrer schon unterrichten, aber von ihrer Ausbildungseinrichtung betreut werden, und eines einjährigen Masterstudiums.

Unklar ist zurzeit noch die Aufnahme zur Lehrerausbildung. "Eignungsfeststellungen sind unbedingt erforderlich" , stellt Mosler fest. Derzeit hat die PH ein Auswahlverfahren, bei dem jedes Jahr etwa 16 Prozent der Studenten abgelehnt werden. Das Aufnahmeverfahren sei beratend und solle feststellen, ob jemand das Talent zur Pädagogik habe, ergänzt Sampl. An der Uni ist ein solches Verfahren gesetzlich nicht möglich. Das neue Modell laufe darauf hinaus, dass die PH in die Uni eingegliedert werde. "Man darf nicht in Institutionen denken" , betont Sampl. Mögliche Modelle wären eine Pädagogische Fakultät an der Universität, eine Pädagogische Universität oder eine School of Education, wie an der Technischen Universität München. Die Institutionsform ist auch der Vorbereitungsgruppe zur neuen Pädagogenausbildung rund um den ehemaligen VP-Bundesrat Andreas Schnider noch unklar. "Klar ist: Die derzeit 14 Standorte pädagogischer Hochschulen sind zu viel für eine gemeinsame Bildung" , räumt PH-Rektor Sampl ein. Man müsse die Ausbildungsstätten auf acht bis neun reduzieren. Nur Standorte, an denen sich auch eine Universität befindet, seien für eine Lehrerausbildung sinnvoll. (Stefanie Ruep, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.7.2011)