Paris - Laut einer neuen Wählerbefragung hat Nicolas Sarkozy im Rennen um das Elysée erstmals seit mehr als einem halben Jahr wieder die Nase vorn. Im ersten Wahlgang im Mai 2012 käme er demnach auf 27 Prozent der Stimmen, zwei Prozent mehr als Sozialistenchefin Martine Aubry. Wenn der andere sozialistische Herausforderer, François Hollande, antreten würde, erhielten beide 26 Prozent der Stimmen.

Ebenso wichtig für Sarkozy ist das relativ bescheidene Abschneiden der Rechtsextremistin Marine Le Pen in der Umfrage: Ihr werden in dieser Erhebung nur 17 Prozent gutgeschrieben. Sarkozy wäre damit sicher, in die Stichwahl vorzustoßen. Seit Beginn dieses Jahres galt dies als sehr unsicher: Viele rechneten damit, dass der Präsident zwischen Le Pen und dem Sozialisten Dominique Strauss-Kahn (DSK) schon im ersten Wahlgang aufgerieben würde.

Gemäßigte ausschlaggebend

Nicolas Sarkozy ist damit also wieder im Aufschwung. Gewonnen hat er aber noch lange nicht. Sollte die Arbeitslosigkeit weiter steigen und der Libyen-Krieg noch stärker versanden, wird es der Präsident schwer haben. Auch scheint noch offen, wohin die ehemaligen und politisch gemäßigten DSK-Anhänger tendieren. Dies hängt auch davon ab, ob der populäre Mittepolitiker Jean-Louis Borloo ins Rennen steigen wird. Sarkozy tut alles, um seinen ehemaligen Umweltminister von einer Kandidatur für die Wahl im kommenden Jahr abzuhalten. (brä/DER STANDARD, Printausgabe, 18.7.2011)