Athen/Jerusalem - Israel erwägt offenbar eine Entschuldigung bei Ankara für den Tod neun türkischer Aktivisten an Boot der "Mavi Marmara" am 31. Mai 2010. Wie die israelische Zeitung "Haaretz" berichtete, sollten damit der israelischen Armee juristische Schritte türkischer Organisationen erspart werden. Die Erstürmung der "Mavi Marmara" im Rahmen einer Kommandoaktion der israelischen Eliteeinheit gegen eine Gaza-Flotte belastet die lange engen Beziehungen zwischen der Türkei und Israel schwer. Ankara fordert eine Entschuldigung, Entschädigungen für die Opfer und die Aufhebung der Gaza-Blockade als Bedingung für eine Wiederannäherung.
Indes hat sich ein Schiff der diesjährigen Hilfsflotte für den isolierten Gazastreifen von Griechenland aus nach Süden auf den Weg gemacht. Das französische Boot "Dignite al Karama" sei von der Insel Kastellorizo zum Hafen von Alexandria aufgebrochen, teilte die griechische Küstenwache am Samstag mit. Die "Dignite al Karama" hatte nach Angaben der griechischen Küstenwache bereits am Freitag aufbrechen wollen, war aber beim Zusammenstoß mit einem griechischen Rettungsboot leicht beschädigt worden. Die internationale "Free Gaza"-Bewegung erklärte in einer Mitteilung mit der Überschrift "Gaza, wir kommen", das Boot sei "in Richtung Süden" aufgebrochen. Es sei keine Miniversion der Hilfsflotte, sondern "die erste Welle, der weitere folgen" würden. (APA)