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Foto: Mary Altaffer/AP/dapd

Paris  - Selbst wenn er noch wollte, könnte der zurückgetretene Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) und ehemalige französische Wirtschafts- und Finanzminister Dominique Strauss-Kahn nun nicht mehr an den Vorwahlen zur Nominierung des sozialistischen Präsidentschaftskandidaten für 2012 teilnehmen. Die Einschreibungsfrist sei "endgültig abgelaufen", man werde "keine Ausnahmeregelung zulassen", erklärte der Rechtsanwalt Jean-Pierre Mignard, Mitglied der Aufsichtsbehörde für die Vorwahl, die am 9. und 16. Oktober durchgeführt wird. Strauss-Kahns Anhänger im "Club DSK" verlangten am Sonntag, dem 62-Jährigen die Teilnahme dennoch zu ermöglichen.

"Es wäre in den Augen der Bürger sowie gegenüber Strauss-Kahn nicht zulässig, wenn man seine Kandidatur verhindert, sofern diese vor Oktober eingebracht wird und sich die Anschuldigungen gegen ihn als haltlos erweisen", sagte der Präsident des Sympathisanten-Clubs, Antonio Duarte, und fügte hinzu: "Ein verspäteter Eintritt in den Wahlkampf, während der amtierende Präsident noch nicht seine Absichten kundgemacht hat, wäre kein Nachteil für DSK, der als Retter der Linken erscheinen würde."

Strauss-Kahn konnte sich nicht termingerecht einschreiben lassen, weil er in den USA wegen eines Vergewaltigungsversuchs angeklagt ist und das Land derzeit nicht verlassen darf. Dem ehemalige Favorit im linken Lager wird vorgeworfen, ein Zimmermädchen in einem New Yorker Luxushotel sexuell bedrängt zu haben. Weiters wird "DSK" in Paris von der Journalistin Tristane Banon beschuldigt, sie im Februar 2003 sexuell belästigt zu haben. Strauss-Kahn reagierte auf die Anschuldigung mit einer Verleumdungsklage.

Bei der Vorwahl kandidieren der sozialistische Ex-Parteichef Francois Hollande, dessen Nachfolgerin Martine Aubry, die Präsidentin der Atlantikregion Poitou-Charentes, Ségolène Royal, die 2007 gegen den jetzigen konservativen Staatschef Nicolas Sarkozy unterlegen war, und als Außenseiter die sozialistischen Parlamentsabgeordneten Manuel Valls und Arnaud Montebourg, sowie Jean-Michel Baylet, Präsident der Radikalsozialisten (PRG).

Bei der Vorwahl vor fünf Jahren hatte sich Royal gegen Strauss-Kahn und Ex-Premier Laurent Fabius durchsetzen können. (APA)