Graz/Szekesfehervar (APA) - Österreichs Fußball-Meister SK Sturm Graz hat keine guten Erinnerungen an das jüngste Bewerbspiel in Ungarn. Am 26. Juli 2008 war es um Sturms Drittrunden-Rückspiel des damaligen UI-Cups gegen Honved Budapest zu unschönen Szenen gekommen. Sturms Sicherheitschef Bruno Hütter war damals auch dabei, vor dem Rückspiel der Grazer gegen Videoton FC in Szekesfehervar in der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation am Mittwoch (20.30 Uhr/live ORF 1) war er allerdings optimistisch, dass es diesmal keine Problem geben werde.

Die Grazer rechnen mit einer Unterstützung von rund 1.000 eigenen Fans im mehr als 14.000 Zuschauer fassenden Sostoi-Stadion, sieben bis zehn Busse werden sich von Graz aus in Bewegung setzen. "Wir arbeiten an einer Eskorte von der Grenze direkt zum Stadion, um die Fans abzuschotten", sagte Hütter.

Im Vorfeld des UI-Cupspiels waren Sturm-Fans in der Budapester Innenstadt von Honved-Hooligans attackiert worden. Beim Stadioneingang war es dann zu Auseinandersetzungen der Ordnungskräfte mit den rund 800 mitgereisten Graz-Fans gekommen, sie waren beschimpft worden, zudem waren ihnen Fan-Utensilien abgenommen worden.

Brutales Vorgehen der Security-Kräfte

Der eigentliche Skandal hatte sich dann aber erst während des Spiels (2:1) ereignet, als Security-Kräfte gegen Anhänger im Stadion-Sektor brutal vorgegangen waren, nachdem Sturm-Fans Leuchtkörper auf das Feld geworfen hatten. Mehrere Anhänger waren dabei verletzt worden, die Steirer hatten in der Folge 25.000 Euro Strafe an die UEFA zahlen müssen sowie wegen Sachbeschädigung 5.600 Euro an Honved.

"Ich bin schon lange dabei. Aber das war ein Vorgehen, dass ich noch nie erlebt habe. Das war ein Kurzschluss der Ordner und Sicherheitskräfte", hatte Hütter damals gesagt. Die Szenen sind bis heute nicht vergessen. "Bei der Auslosung sind mir die Bilder wieder vor die Augen gekommen. Ich mag mich aber nicht mehr daran zurückerinnern", meinte Sturms Fanbeauftragter.

Trotz der schlechten Erfahrung soll dieses Mal alles gut über die Bühne gehen. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, um so etwas zu vermeiden", betonte Hütter. Sechs szenekundige Beamte des Bundesministeriums für Inneres werden die Grazer vor Ort unterstützen. "Zwei schon im Vorfeld", sagte Hütter. Zudem werden für die Einlasskontrollen 25 bis 30 eigene Ordner aus der Steiermark mitgenommen.

"Wir stehen seit drei Wochen in Kontakt mit den Ungarn und machen jeden Tag ein Update. Bisher hat alles gestimmt, was sie gesagt haben", lobte Hütter die Zusammenarbeit mit den Videoton-Verantwortlichen. Zuversichtlich stimmt die Grazer auch der Auftritt der 500 mitgereisten Videoton-Fans am vergangenen Mittwoch in Klagenfurt. "Wir hatten ein sehr erfreuliches Ergebnis und keinerlei Zwischenfälle. Daher rechnen wir auch mit einem sehr guten, friedlichen Spiel in Ungarn. Wir hoffen nicht mehr darauf, sondern sind uns ziemlich sicher, dass es keine Probleme geben wird", erklärte Hütter.

Während die Fans (den Grazern stehen insgesamt 1.600 Karten zur Verfügung) am Spieltag anreisen und auch gleich nach dem Spiel wieder nach Hause fahren, tritt die Mannschaft rund um Chefcoach Franco Foda bereits am Dienstag die Fahrt in die 100.000-Einwohner-Stadt an und übernachtet auch nach dem Spiel noch in Ungarn. Die Grazer gehen nach dem Hinspiel mit einem 2:0-Vorsprung in die Partie, die vom Mazedonier Aleksandar Stavrev geleitet wird. Das Stadion dürfte keinesfalls voll werden, Hütter rechnet mit einem Besuch von 8.000 bis 10.000 Zuschauern.(APA)