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Wien - Mitarbeiter und Freiwillige des Internationalen Roten Kreuzes (IRK) leisten bereits seit Jahresbeginn Hilfe in den von der Dürre betroffenen Regionen Somalias, Kenias und Äthiopiens. Aufgrund der Verschlimmerung der Ernährungslage hat das IRK die Maßnahmen ausgeweitet. "Die Frühwarnsysteme haben bereits Ende letzten Jahres vor der Dürre gewarnt", sagte Walter Hajek, Leiter der internationalen Katastrophenhilfe beim Österreichischen Roten Kreuz.

Beim IRK läuft die Hilfe gegen die Dürre bereits seit Monaten auf Hochtouren, permanente Delegationen sind in Ostafrika an Ort und Stelle, erklärte Hajek. In Äthiopien sind derzeit auch zwei Österreicher im Einsatz. Diese sind für langfristige Programme zuständig, "die helfen, solche Situationen nicht mehr entstehen zu lassen", sagte Hajek.

Schadensbegrenzung

Jetzt gehe es um Schadensbegrenzung, so vielen Menschen wie möglich müsse geholfen werden. "Es wäre wichtig, wenn präventiven Maßnahmen mehr finanzielle Mittel erhalten würden", so der Experte. So habe das IRK in Kenia bereits Anfang des Jahres 50 Tonnen dürreresistentes Saatgut verteilt, damit konnten 25.000 Familien erreicht werden, sagte Hajek. Er kritisierte, dass es erst dann Hilfe gibt, wenn die Dürre eintritt.

"Kinder, ältere Menschen, Schwangere und stillende Mütter sind besonders stark von der Hungersnot betroffen", erklärte der Experte. Der Focus liegt auf dieser Gruppe, sie müssen mit nährstoffangereicherten Lebensmitteln versorgt werden. Durch die Mangelernährung ist auch das Immunsystem geschwächt, was die Betroffenen anfällig für Krankheiten macht. "Wichtig ist, sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen", sagte Hajek.

Infrastruktur verstärkt

Insbesondere die medizinische Infrastruktur wird vom IRK derzeit verstärkt, hierbei wird eng mit dem Äthiopischen und dem Kenianischen Roten Kreuz sowie dem Somalischen Roten Halbmond zusammengearbeitet. In Äthiopien wurde 330.000 Personen mit lebenserhaltenden Sofortmaßnahmen, Trinkwasser und Unterkunftsmaterialien versorgt.

In Somalia wurden zahlreiche Gesundheitszentren errichtet, in denen unterernährte Personen behandelt werden. Zusätzlich sind 18 mobile Gesundheitsteam im Einsatz, die sich um Menschen kümmern, die fern solcher Zentren leben. In Kenia wurden von freiwilligen Helfern Brunnen und Bohrlöcher instand gesetzt, dadurch konnte die Wasserversorgung von 80.000 Personen sichergestellt werden. "Zusätzlich werden 300.000 Menschen mit Trinkwasser-Lastwägen versorgt", so Hajek. (APA)