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Die Aufnahme zeigt Josef Mengele im Jahr 1956. Der KZ-Arzt floh nach dem Zweiten Weltkrieg nach Lateinamerika, wo er 1979 bei einem Badeunfall ums Leben kam.

Foto: AP

Am Donnerstag sollen in den USA Tagebücher des KZ-Arztes Josef Mengele versteigert werden. Wie das Auktionshaus Alexander Autographs in Stamford im Bundesstaat Connecticut mitteilte, geht es um insgesamt 3500 Seiten mit autobiografischen Aufzeichnungen, philosophischen Betrachtungen und Gedichten aus den Jahren 1960 bis 1975. Der Schätzwert der bisher unveröffentlichten Ringbücher und Schulhefte, die mit blauer Tinte beschriftet sind und zudem einige Bleistiftzeichnungen enthalten, liegt demnach bei 300.000 bis 400.000 Dollar (rund 212.000 bis 283.000 Euro).

31 Dokumente

Wie Auktions-Leiter Bill Panagopulos sagte, sollen die insgesamt 31 Dokumente als Ganzes versteigert werden. Die Hefte waren den Angaben zufolge 1985 von der brasilianischen Polizei im Haus eines deutschen Ehepaares in Sao Paulo entdeckt worden, bei dem Mengele gewohnt hatte. Sie wurden demnach zunächst seinem Sohn übergeben. Den derzeitigen Besitzer wollte Panagopulos nicht nennen, der auf eine "jüdische Organisation" als Käufer hofft.

Menschenverachtende Experimente

Mengele hatte mit seinen menschenverachtenden Experimenten an Zwillingspaaren und anderen Häftlingen im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau traurige Berühmtheit erlangt. Der KZ-Arzt war nach dem Zweiten Weltkrieg nach Lateinamerika geflohen und wurde trotz einer internationalen Fahndung nie gefasst. 1979 starb er im Alter von 67 Jahren bei einem Badeunfall in Brasilien. Seine Leiche wurde erst 1985 entdeckt. (red/APA)