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Maaly (links) and Abir (rechts) sind Violinistinnen im Blinden-Orchester "Al Nour wal Amal" (Light & Hope).

Foto: APA/EPA/MIKE NELSON

Wien - Am 8. September kommt ein außergewöhnliches Musikprojekt nach Wien: Das ägyptische Orchester Al Nour Wal Amal ("Light & Hope") wird im Festsaal des Rathauses klassische Werke von Mozart, Beethoven oder Tschaikowski zum Besten geben. Der Klangkörper aus Kairo besteht aus 38 Frauen und Mädchen, die allesamt blind sind.

Wien nimmt insofern eine Sonderposition in der Geschichte von Al Nour Wal Amal ein, als dass die Ägypterinnen hier 1988 ihre überhaupt erstes Auslandsengagement antraten. Im Rahmen der aktuellen Tournee sind neben der Bundeshauptstadt Auftritt in Budapest, Prag, Bratislava (Preßburg), Maribor und Venedig angesetzt. Begleitet werden die Musikerinnen vom Maler Hossam Hassan. Er zeigt seine komplexen Bilder zum Thema der ägyptischen Revolution, die im Mai bereits im Wiener Palais Porcia ausgestellt waren.

Notenlos und ohne Dirigentenstab

Hinter dem Orchester steht eine gleichnamige, 1954 gegründete Stiftung, deren Ziel es ist, sehbehinderten Mädchen Bildung, Berufstraining und Fürsorge angedeihen zu lassen. Der heutige Klangkörper entstand aus dem 1961 ins Leben gerufenen Musikinstitut der Stiftung. Als Leiter des Orchesters etablierte sich der Dirigent Ahmed Abul Eid, der gemeinsam mit den Frauen Techniken entwickelte, um den Musikerinnen ein notenloses Spiel ohne die Abhängigkeit vom Dirigentenstab zu ermöglichen. (APA)