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Noch-Abgeordnete Rauch-Kallat, Kammersängerin Raimondi.
Wien - Die frühere Frauenministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP) setzt ihren Kampf für eine Neufassung der Bundeshymne seit Dienstag im Internet fort: Die am vergangenen Freitag auf Rauch-Kallats Initiative hin mit der Sopranistin Ildiko Raimondi eingespielten drei Varianten stehen jetzt zum Abruf bereit: die Textzeilen "Heimat großer Töchter, Söhne", "Heimat großer Töchter und Söhne" und "Großer Töchter, großer Söhne".
Sie scheinen phonetisch zumindest für Profi-Sängerin Raimondi ein vollwertiger Ersatz zu sein. Überdies hat die Künstlerin noch die ebenfalls ins Gerede gekommene dritte Strophe mit der Formulierung "Einig lass in Brüderchören" als "Einig lass in Jubelchören" eingesungen.
Autor Ruiss: "Lächerlich"
Unterdessen meldete sich auch die "IG Autorinnen Autoren" zu Wort und reklamierte sich in die Entscheidungsfindung zur Bundeshymnensuche. "Das bisherige Herangehen an das Thema lässt das Schlimmste befürchten. Über persönliche E-Mail-Kontakte wird nach singbaren Varianten gesucht und mit möglichst viel prominenter und professioneller Sängerinnenunterstützung von Klassik bis Pop soll bewiesen werden, dass diese Varianten singbar sind. Das ist lächerlich", ärgerte sich IG-Geschäftsführer Gerhard Ruiss in einer Aussendung: Sänger und Sängerinnen mit einigermaßen vorhandenem Können würden so gut wie alles überzeugend interpretieren können.
Es sei nicht die Aufgabe von Politikern, bestehende Landeshymnen umzudichten, sagte Ruiss. Sollte sich herausstellen, dass sich die Bundeshymne überlebt habe, so sei sie neu auszuschreiben. Diese Ausschreibung müsse sich insbesondere auch an Neo-Österreicher richten, damit ein gesamtgesellschaftliches Nachdenken darüber einsetzen könne, was das heutige Österreich ausmacht. (APA)