"Wenn jemand stark blutet, drücke ich als Ersthelfer zuerst meine Finger auf die Wunde (Einweghandschuhe nicht vergessen!) und lege dann, wenn möglich, einen Druckverband an", erklärt Frido Schrott. "Starke Blutungen können einen lebensbedrohlichen Blutverlust verursachen. Deshalb soll man in Notfallsituationen sofort deutlich um Hilfe rufen und die Rettung verständigen. Auch hier gilt natürlich: Auf etwaige Gefahrenzonen achten. Falls die Blutung zum Beispiel durch eine Maschine verursacht wurde, diese zuerst ausschalten.

Foto: derStandard.at/tinsobin

Wenn der Verletzte bei Bewusstsein ist, ihn auffordern, sich hinzusetzen und selbst fest auf die Wunde zu drücken - am besten mit einer sterilen Wundauflage, die in jedem Erste Hilfe-Kasten oder Verbandspäckchen zu finden ist.

Foto: derStandard.at/tinsobin

Dabei das verletzte Körperteil hoch halten. Falls der Betroffene selbst dazu nicht in der Lage ist, übernimmt das der Ersthelfer. Spätestens jetzt den Notruf 144 wählen und die Rettung verständigen. So lange drücken, bis professionelle Hilfe kommt, oder bei Verletzungen an Arm oder Bein inzwischen einen Druckverband anlegen.

Foto: derStandard.at/tinsobin

Für den Druckverband einen Druckkörper (Momentverband, Mullbinde, klein gefaltetes Dreiecktuch...) auf die keimfreie Wundauflage legen...

Foto: derStandard.at/tinsobin

... und dann mit einer Mullbinde den verletzten Körperteil fest umwickeln.

Foto: derStandard.at/tinsobin

...fertig. Sollte es durch den Verband durchbluten, diesen nicht öffnen, sondern noch einen Druckverband darüber anlegen. Der Druckverband soll die Blutung zum Stillstand bringen aber nicht den Körperteil von der Blutversorgung abschneiden. Je nachdem, wo die Verletzung sich befindet, muss die Beweglichkeit und das Gefühl in Fingern oder Zehen erhalten bleiben und vom Ersthelfer regelmäßig überprüft werden.

Foto: derStandard.at/tinsobin

Das Hochhalten oder -lagern des verletzten Körperteils verstärkt die Wirkung des Druckverbandes.

Foto: derStandard.at/tinsobin

Bei großem Blutverlust kommt es zu einer Unterversorgung der lebenswichtigen Organe mit Blut. Der Körper reagiert mit einem 'Notmodus', bekannt als Schock. Deshalb legen wir die Beine der betroffenen Person hoch. Dadurch wird der Kreislauf stabil gehalten. Diese Maßnahme kann eine Unterversorgung der lebenswichtigen Organe mit Blut verhindern oder zumindest verzögern." (Eva Tinsobin, derStandard.at, 25.07.2011)

>> zurück zu Mythos 4: "Bei hohem Blutverlust: Abbinden!"

Information und Anmeldung zu Erste Hilfe-Kursen:
Für Wien: http://www.roteskreuz.at/wien
Für Österreich: http://www.roteskreuz.at

Foto: derStandard.at/tinsobin