Bild nicht mehr verfügbar.

Mac OS X 10.7 Lion steht seit 20. Juli zum Download im Mac App Store zur Verfügung.

Foto: AP/dapd

Mission Control führt Dashboard, Exposé, Spaces sowie die geöffneten Appszusammen.

Screenshot: Apple

Apple-Apps können im Vollbildmodus genutzt werden.

Screenshot: Apple

Launchpad zeigt alle installierten Apps an.

Screenshot: Apple

Mail bietet nun eine Konversationen-Ansicht.

Screenshot: Apple

Was sich in der Apple-Welt in den vergangenen Tagen schon zusammengebraut hat, wurde nun von Apple bestätigt. Der Konzern aus Cupertino lässt nun sein neues Betriebssystem los. Mac OS X 10.7 Lion bringt zahlreiche Neuerungen mit sich. So führt Apple rund 250 neue Funktionen und Features ein. Die für User erste, bemerkbare Änderung ist jedoch der Vertriebsweg. Der Löwe steht vorerst per 23,99-Euro Download über den Mac App Store zum Sprung auf den Rechner an.

Kritik an Download

In Blogs, Foren und über Twitter zeigen sich Nutzer und Tester skeptisch, dass sie in Zukunft keinen Datenträger mehr für Mac OS X zur Absicherung erhalten. So wird befürchtet, dass die System-Wiederherstellung komplizierter wird, wenn die Installation fehlschlägt. Wer sich nicht auf den offiziellen Weg verlassen will, kann sich selbst eine Boot Disk anfertigen. Eine Anleitung dafür findet sich auf MacRumors.

Auch ist abzuwarten, wie gut Apples Download-Server mit den Anfragen zurechtkommen. Beim Release neuer iOS-Versionen kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Engpässen, sodass einige User bis zu einen Tag warten mussten, bis sie die Software über iTunes herunterladen konnten. Ob das auch beim Mac OS-Update über den Mac App Store der Fall sein wird, muss sich erst zeigen, wenn das System im Laufe des Tages veröffentlicht wird. Update: Wie Apple inzwischen mitgeteilt hat, wird das Betriebssystem ab August auch als USB-Drive über den Apple Store für 59 Euro verfügbar sein.

Vorbereitende Schritte

Vor der Installation muss man seinen Mac jedenfalls auf die Ankunft des Löwen vorbereiten. Voraussetzung für das Update ist die aktuellste Version von Mac OS X Snow Leopard. Mit Version 10.6.8 hat Apple das letzte Update ausgeliefert, das vor allem den Mac App Store auf den Download vorbereitet hat. Zudem wurde am 19. Juli noch ein Update für den Migration Assistent veröffentlicht, das Nutzer einspielen sollten. Der Rechner muss mit einem Intel Core 2 Duo, Core i3, Core i5, Core i7 oder Xeon Prozessor ausgestattet sein, was ältere Modelle ausschließt. Die relevanten Angaben zum Rechner finden User, indem sie auf ihrem Desktop links oben auf der Apple-Logo und hier "Über diesen Mac" klicken.

Rückversicherung

Ist die Kompatibilität des Rechners sichergestellt, ist angeraten auf jeden Fall ein komplettes Backup anzufertigen. Hier sollte man zur Sicherheit nicht nur eigene Dateien und Programme sichern, sondern das gesamte System. Über Apples eigene Lösung Time Machine lässt sich das Backup auf eine externe Festplatte speichern. Achtung: wer zum ersten Mal ein vollständiges Backup anfertigt sollte sich auf eine längere Prozedur gefasst machen. Das erste Backup kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Kompatible Apps

Die Blogger von The Next Web empfehlen für die Installation auch die Festplattenverschlüsselung - sofern vorhanden - zu deaktivieren, da es diesbezüglich unter Mac OS X 10.7 einige Änderungen gibt. Die Verschlüsselung kann nach der Installation wieder aktiviert werden. User sollten sich auch versichern, dass ihre am häufigsten benötigten Anwendungen mit Lion kompatibel sind. Unter RoaringApps.com wird eine Datenbank der wichtigsten Programme geführt. Wird eine wichtige Anwendung noch nicht unterstützt, sollte man von dem Update vorerst absehen und sich mit den Entwicklern in Verbindung setzen.

Neue Benutzeroberfläche

Hat man das System vorbereitet, dürfte dem Download und der Installation von Mac OS X 10.7 Lion nichts mehr im Wege stehen. Das Upgrade kostet 23,99 Euro. Insgesamt bringt Lion laut Apple 250 Neuerungen mit sich. Die auffälligsten sind dabei die Änderungen an der Benutzeroberfläche. So führt "Mission Control" Dashboard, Exposé, Spaces sowie die geöffneten Apps auf einer Ansicht im Vollbildmodus zusammen. Neue Multitouch-Gesten erweitern die Eingabemöglichkeiten - streicht man etwa mit drei Fingern über das Trackpad nach oben erscheint Mission Control.

Großer Bruder von iOS

Die mit Mac OS X ausgelieferten Apps wie Mail, iCal, Safari, Photo Booth und FaceTime sowie weitere Apps aus dem Hause Apple - darunter iPhoto, iMovie, GarageBand, Keynote, Pages und Numbers - können im Vollbildmodus genutzt werden. Ebenfalls neu ist das sogenannte Launchpad, das über ein Icon im Dock erreicht wird. Hier werden sämtliche installierte Apps in einer bildschirmfüllenden Ansicht präsentiert, die stark an die iOS-Homescreens erinnert. So können Apps in Ordnern zusammengefasst werden, deren Design an die iOS-Ordner angelehnt wurde.

250 neue Features

Mit der Resume-Funktion können Nutzer nach dem Beenden und erneutem Öffnen von Programmen dort weitermachen, wo sie zuletzt aufgehört haben. Zu den weiteren Neuerungen gehören eine automatische Sicherung von Dateien, sowie die Möglichkeit zu früheren Versionen zurückzukehren. Mit AirDrop können Dateien mit anderen Mac-Nutzern im Umkreis von ca. zehn Metern getauscht werden. Überarbeitet wurden auch der Mail-Client, der nun eine Konversationen-Ansicht bietet.

Neue Hardware im Anmarsch

Mit der Veröffentlichung von Mac OS X Lion dürften nun in den nächsten Tagen und Wochen auch einige Updates in Apples Hardware-Portfolio folgen. Wie vorab berichtet, sollen MacBook Air und Mac Mini überarbeitet werden. Offiziell bestätigt wurde das von Apple allerdings noch nicht. Mittlerweile hat Apple auch den Apple Store vorübergehend vom Netz genommen - üblicherweise ein Zeichen für die Ankunft neuer Produkte.

Update 15:15

Das neue MacBook Air und der Mac Mini sind mittlerweile offizielle verfügbar. (Birgit Riegler/derStandard.at, 20. Juli 2011)