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Mac OS X Lion: Was halten Sie von Apples jüngstem Streich?

Foto: Jim Schulz/AP/dapd

Mission Control führt Dashboard, Exposé, Spaces sowie die geöffneten Apps zusammen

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Am Mittwoch ist Apples neue Version des Mac-Betriebssystems erschienen und hat bei den Testern und Usern sowohl für Begeisterung als auch für kritische Aufschreie gesorgt. Mit über 250 frischen Features wird Mac OSX Lion (10.7) beworben - die meisten davon sind kleinere Optimierungen, doch einige Weiterentwicklungen bei der Benutzeroberfläche und der Handhabung muten revolutionärer an. Nicht zuletzt will der Konzern intuitive Bedienkonzepte, die man von iPhone und iPad kennt, mit den Eigenschaften eines PCs verschmelzen.

Neue Bedienung

Wie berichtet, inkludiert "Lion" einige gravierende Interface-Anpassungen. Dazu gehört die neue Gesamtübersicht "Mission Control", eine Vollbildansicht für Anwendungen, eine an iOS angelehnte Programmauflistung namens "Launchpad" sowie einige neue und abgeänderte Gesten. Anpassungen, von denen unter anderem Time viel hält. "Sie lassen einen Mac weniger wie einen komplizierten PC und mehr wie ein Gerät des 21. Jahrhunderts erscheinen", so das Magazin. Doch nicht alle geben sich mit der Verschmelzung von Mac OS X und IOS derart zufrieden. "Ich hatte gehofft, Mac OS X Lion würde beide perfekt miteinander verschmelzen. Von User Interface her betrachtet hat es das leider nicht geschafft", gibt sich etwa Gizmodo enttäuscht. Für einigen Anfangswirbel sorgte zudem auch die neue Gestensteuerung für Trackpads und die Magic Mouse. Der Grund dafür: Apple führte nicht nur komplett neue Gesten ein, sondern invertierte auch die Scroll-Richtung um die Bedienung mit Touchscreen-Geräten gleichzusetzen. "An das seitenverkehrte Scrolling muss man sich erst gewöhnen", meint ein WebStandard-Leser auf Facebook.

Neue Features

Allgemein viel Lob gibt es für Implementierungen wie die automatische Speicherung "Auto Save" von Dokumenten, die automatische Hinterlegung aller erstellten Dokumentsversionen mit "Versions" und die exakte Wiederherstellung von Programmen nach Schließung oder Neustart mit "Resume". "Versions zusammen mit Auto Save wird vor allem von Anwendern besonders willkommen geheißen werden, die viel mit Texterstellungsprogrammen arbeiten", meint Engadget. Gleichzeitig seien die Einsatzgebiete allerdings noch limitiert. "Das funktioniert mit Apple-Programmen wie TextEdit, Automator und Preview, aber (noch) nicht mit populären Drittherstelleranwendungen wie Microsoft Word", gibt der Branchenblog zu bedenken.

Programme angepasst

Ebenfalls Zuspruch gibt es für die Überarbeitung von Schlüsselprogrammen wie den Browser Safari, der unter anderem nun über die gleichen Gesten bedienen lässt wie die iOS-Version. Der Email-Client Mail und QuickTime wurden ebenfalls nicht nur optisch, sondern funktionell an ihre iOS-Ableger angepasst. "Es ist klar, dass Apple auf seine Leser gehört hat und eine Liste neuer Features hinzugefügt hat, die eine der wichtigsten Applikationen einfacher bedienbar macht", lobt beispielsweise Cnet das neue Mail.

Upgrade: ja oder nein?

Bei der Frage, ob "Lion" das 24-Euro günstige Upgrade Wert ist, sind sich fast alle Tester einig. "Es ist ein Schnäppchen und ein No-Brainer-Upgrade" fasst es Time zusammen. "OS X Lions Sicherheitsverbesserungen und Interface-Verbesserungen in Form von Mission Control allein rechtfertigen den veranschlagten Preis", meint The Next Web. Dabei sei darauf hingewiesen, dass nur Anwender von Mac OS X Snow Leopard das neue Betriebssystem aufsetzen können und Lion exklusiv als Download über den Mac AppStore ausgeliefert wird.

Resümee

Besonders euphorisch in seinem Fazit gibt sich das Wall Street Journal. "Lion ist ein großer Sprung vorwärts und gibt dem Mac das moderne Look&Feel der Tablet- und Smartphone-Welt. Wenn Sie bereit sind sich anzupassen, ist es das beste Betriebssystem am Markt", schließt das Wirtschaftsblatt. Die New York Times weist darauf hin, dass es noch etwas Zeit brauchen wird, bis alle Programmhersteller die neuen Funktionen in ihre Produkte integriert haben werden. Dann sei Lion allerdings ein "schnelles, mächtiges, gut aussehendes, virusfreies und modernes Betriebssystem". Engadget sieht mehr evolutionäre Schritte als eine OS-Revolution. "Einige der Features wie AirDrop und Versions mögen genug sein, um User zum Staunen zu bringen, aber dieses Upgrade wird den Workflow der Mac-User wahrscheinlich nicht auf den Kopf stellen", so der Tech-Blog. (zw)

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