Wien - In der Generali Arena tummeln sich nicht nur Fußballer, sondern wie schon zu oft in den vergangenen Jahren auch wieder Bauarbeiter und Bagger. Nach der Errichtung der neuen Osttribüne, der Installierung der Rasenheizung, der Ansiedlung der Nachwuchsakademie und anderen Verbesserungen wird derzeit emsig an einer neue Flutlichtanlage gewerkt.

Damit das Stadion in Favoriten bald im neuen Licht erstrahlt, greift der Betreiber abermals tief in die Tasche. "Die Anlage kostet zwischen 1,3 und 1,5 Millionen Euro", sagte Markus Kraetschmer, der für wirtschaftliche Belange zuständige Austria-AG-Vorstand. Seit 2008 haben die Violetten schon über insgesamt 23 Millionen Euro in die neue Nachwuchsakademie und die Modernisierung ihrer Heimstätte, die für die nationale Liga sowie den Cup für 13.000 und für den Europacup für 11.200 Zuschauer zugelassen ist, investiert.

Die Bauarbeiten für die neue Lichtanlage begannen bereits am 20. Juni mit dem Aushub (8 x 8 m) an den vier Ecken des Stadions für das Fundament, auf dem jeweils 40 Meter hohe Masten aufgestellt werden. Die neuen "Türme" sollen bis Ende August stehen. Gleichzeitig dazu werden die Lichtbühnen, die von innen für Wartungsarbeiten begehbar sind, mit 58 Strahlern pro Mast, die in drei Teilen angeliefert werden, bestückt.

Fünf Kilometer Kabel

Bis die Arena aber in neuem Licht erstrahlen wird, womit Mitte/Ende September zu rechnen ist, müssen mehr als fünf Kilometer Kabel verlegt werden. Mit 1.400 Lux wird eine um fast 50 Prozent höhere Leuchtkraft gegenüber der alten Anlage erreicht. Dazu trägt auch bei, dass die Masten näher am Rasen stehen. Dank dieser Innovation sind künftig auch deutlich bessere HDTV-Übertragungen vom Verteilerkreis möglich.

"Die Anlage ist auf dem neuesten Stand der Technik, spielt alle Stückeln", sagte Kraetschmer mit einigem Stolz. Er wies darauf hin, dass mit dem neuen Flutlicht mehrere Fliegen auf einen Schlag erledigt würden. "Die derzeitige Lichtstärke von knapp 1.000 Lux wäre mit der bestehenden Anlage nicht mehr zu verstärken gewesen, daher haben wir uns gleich für etwas ganz Neues entschieden. Mit dem neuen Licht erfüllen wir auch die UEFA-Vorgaben", erklärte der Manager.

Aufgrund der neuen Technik und durch eine Neigung der Strahler von elf Grad wird das Licht auf das Spielfeld stark gebündelt und die Nachbarschaft weniger beeinträchtigt. Bis Bauende wird die alte Lichtanlage ihren Dienst leisten. Jetzt müssen nur noch die Kicker ihre Arbeit tun, zuerst die Hürde Rudar und dann noch zwei Quali-Runden überstehen, damit die Generali Arena zeitgerecht zum Start der Gruppenphase der Europa League, die das erklärte Ziel der "Veilchen" ist, am 15. September in neuem Licht erstrahlt. (APA)