Madrid - Der Chef der libyschen Übergangsregierung, Mahmoud Jibril, hat am Donnerstag bei einem Besuch in Madrid die spanische Regierung um Finanzhilfe für den Wiederaufbau des Landes gebeten. Die Hilfe solle zudem genützt werden, um bis zum Rücktritt des Machthabers Muammar al-Gaddafi die Bedürfnisse der libyschen Bevölkerung an Lebensmitteln und Medikamenten zu decken.

Jibril bat bei einem Treffen mit der spanischen Außenministerin Trinidad Jimenez um die Unterstützung Spaniens. Bei einer Pressekonferenz warnte er, dass die Legitimität der Übergangsregierung in den Augen des libyschen Volkes schwinden würde, wenn Länder wie Spanien die notwendigen Gelder nicht bereitstellten.

Kreditbürgschaft

Jimenez sicherte Jibril zu, dass die spanische Regierung alle Optionen prüfen werde, um die in Spanien gesperrten Konten und Immobilien Gaddafis als Kreditbürgschaft für die Übergangsregierung zu verwenden. Nach Angaben des Finanz- und Ölministers im Übergangsrat, Ali Tarhuni, geht es um "mehrere Milliarden" Euro.

Der libysche Rebellenführer ermutigte spanische Unternehmen wie den Mineralölkonzern Repsol, nach Libyen zurückzukehren. Diese hatten sich nach Ausbruch des Bürgerkrieges im Februar aus dem nordafrikanischen Land zurückgezogen. Jibril versicherte, dass die Aufständischen alle mit dem Gaddafi-Regime geschlossenen Verträge respektieren würden, vorausgesetzt, sie stimmten mit den Interessen des libyschen Volkes überein. (APA)