Vorbereitung auf "echte" Patienten: Blutabnahme am Modellarm

Foto: Medizinische Universität Innsbruck

Innsbruck - Clinical Skills Lab oder „Kurssystem für Fertigkeitstraining" nennt sich ein umfassendes Projekt an der Medizinischen Universität Innsbruck, in dessen Rahmen die Qualität der praktischen Medizinausbildung zielorientiert verbessert wird. Dem im Sommersemester 2011 erstmals angebotenen Lehrgang „Blutabnahme" unter der Leitung von Siegfried Schwarz und Reinhard Stauder stellen die Studierenden jedenfalls ein sehr gutes Zeugnis aus.

„Es gilt, die Lehre vor allem in Bezug auf praktische Fertigkeiten den veränderten Bedingungen im klinischen Alltag anzupassen", so Karen Pierer, Leiterin der Stabsstelle für Curriculumsentwicklung im Vizerektorat für Lehre und Studienangelegenheiten, zur eingeschlagenen Zielrichtung. Moderne Konzepte der Medizinerausbildung sehen vor, dass Studierende sehr früh in einem geschützten, fehlertoleranten Raum - Clinical Skills Lab bzw. „Trainingsraum für Fertigkeiten" - an Patientenmodellen klinische Fertigkeiten lernen und üben können.

Zur Erfassung von praxisrelevanten Lehrprojekten erfolgte an der Medizinischen Universität Innsbruck im vergangenen Jahr ein Ideenwettbewerb. Das Projekt „Blutabnahme" von Siegfried Schwarz (Sektion für Experimentelle Pathophysiologie und Immunologie am Biozentrum) und Reinhard Stauder (Univ.-Klinik für Innere Medizin V, Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie) wurde als eines von drei zu fördernden Siegerprojekten ausgewählt.

Know-How und Praxis

In einer Einführungsvorlesung wurden zunächst die Utensilien zur Blutabnahme, die genaue Aufklärung der Patient sowie die technischen Aspekte der Blutabnahme selbst im Detail erläutert. Beim Praktikum hatten die Studierenden dann Gelegenheit, die Blutabnahme am Modellarm aus Plastik zu üben. „Diese Modellarme haben wir eigens für diese Lehrveranstaltung angeschafft. Der Modellarm ist dem menschlichen Arm sehr ähnlich, aber verspürt keinen Schmerz und zappelt nicht. Da kann man wirklich in Ruhe üben und sich auf den „echten" Patienten vorbereiten", betont Stauder. Der nächste Schritt erfolgte im Anschluss bei der Blutabnahme an anderen Studierenden. Schwarz erläutert: „Da die jungen Mediziner bereits in diesem Sommer zum ersten Mal in ihrer Famulatur im Krankenhaus arbeiten werden, war jetzt die beste Gelegenheit, die Blutabnahme am Modell zu erlernen und zu perfektionieren".

Die AbsolventInnen des Kurses zeigten sich von der Lehrveranstaltung jedenfalls begeistert und vor allem gut vorbereitet auf die tägliche Praxis. (red)