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Die Mattersburger Kommunikation zwischen Goalie und Abwehr war schlecht: Roman Kienast spazierte inzwischen mit dem Ball durch.

Foto: APA/Leodolter

Graz - Meister Sturm Graz seit heute durchaus von einem Fehlstart in die neue Saison sprechen: Der Titelverteidiger kam im ersten Heimspiel gegen den SV Mattersburg nicht über ein schmeichelhaftes 2:2-(1:1)-Remis hinaus und ist damit nach dem 1:1 zum Auftakt in Ried weiter sieglos. Die Generalprobe vor dem Drittrunden-Qualifikations-Hinspiel zur Champions League am Dienstagabend in Tiflis gegen Georgiens Meister FC Sestaponi ist also auch misslungen.

Roman Kienast hatte die nur in der Anfangsphase überzeugenden Grazer in Front geschossen (12.). Nach Toren des überragenden Patrick Bürger (21.) und Manuel Seidl (46.) und einer Gelb-Roten Karte für Sturms Giorgi Popchadse (69./Foul) deutete vieles auf den ersten Mattersburg-Sieg in Graz seit dem 13. Mai 2006 hin. Doch Samir Muratovic betrieb mit einem verwandelten Foulelfmeter (82.) zum 2:2 noch Schadensbegrenzung für den Meister, der gegen Mattersburg nun schon seit 18 Partien ungeschlagen ist. Mattersburgs Ivan Parlov sah in der 92. Minute die Rote Karte.

Franco Foda rotierte im Hinblick auf das bevorstehende Champions-League-Quali-Spiel, brachte Ehrenreich und Haas für die angeschlagenen Standfest und Szabics in der Startformation. Zudem begannen im Gegensatz zur 2:3-Niederlage gegen Videoton am Mittwochabend der Georgier Popchadse (für den in Ungarn enttäuschenden Pürcher) als einziger Ausländer sowie der junge Kainz (für Wolf) und Kienast (für Muratovic). Die am Donnerstag verpflichteten Milan Dudic und Darko Bodul saßen vorerst nur als Zuschauer auf der Tribüne.

Umstrittene Tor-Aberkennung

Kienast, der schon nach fünf Minuten einen Heber knapp über das Tor gesetzt hatte, sorgte für einen Start nach Maß. Nach einem Kainz-Zuspiel waren sich Mravac und Goalie Borenitsch uneinig und der Sturm-Angreifer hatte keine Mühe zu vollenden (12.).

Die Reaktion der Mattersburger: Nach einem Seidl-Eckball war niemand bei Bürger und der SVM-Stürmer köpfelte unbedrängt zum 1:1 ein (21.), die Steirer prolongierten ihre Abwehr-Schwächen.

Ein Abstauber-Tor von Bürger wurde zu Unrecht aberkannt. Bei einer Flanke von Naumoski, die von der Stange vor die Beine von Bürger fiel, soll der Ball über der Grundlinie gewesen sein, was aber der TV-Zeitlupe zufolge nicht der Fall war. Zudem blieb ein Foul von Sturm-Kapitän Feldhofer an Bürger im Strafraum ungeahndet (44.).

Sturm bettelte um 2:3

In der zweiten Hälfte gab es für die Foda-Schützlinge gleich einmal eine kalte Dusche. Bürger legte zurück auf Seidl, und dessen 25-Meter-Schuss landete unhaltbar für Gratzei genau im Eck (46.). Die Burgenländer strotzten daraufhin nur so vor Selbstvertrauen, verteidigten geschickt und hatten das Spiel voll im Griff.

Die Steirer enttäuschten dagegen großteils und agierten über weite Strecken ideenlos, kamen aber dank eines Fouls von Rodler an "Joker" Weinberger im Strafraum durch einen souverän verwandelten Strafstoß von Muratovic noch zu einem Punktgewinn (82.). Bürger (dreimal: 70./Latte, 85., 86. ) sowie Mravac und Spuller, dessen abgefälschten Schuss Gratzei glänzend parierte, waren dem 3:2 der Mattersburger sehr nahe, die in der Nachspielzeit Parlov nach einem Foul (92.) verloren. (APA/red)

SK Sturm Graz - SV Mattersburg 2:2 (1:1). UPC-Arena, 8.438, SR Hameter.

Torfolge: 1:0 (12.) Kienast, 1:1 (21.) Bürger, 1:2 (46.) Seidl, 2:2 (82.) Muratovic (Elfmeter)

Sturm Graz: Gratzei - Ehrenreich, Feldhofer, T. Burgstaller, Popchadse - Hölzl (21. P. Wolf), Koch (58. Muratovic), Weber, Kainz (68. Weinberger) - Kienast, Haas

Mattersburg: Borenitsch - Höller, Rodler, Mravac, Pöllhuber - Mörz, Seidl, Parlov, Domoraud (84. Spuller) - Naumoski (60. Ilsanker), Bürger

Rote Karte: Parlov (92./Foul)

Gelb-Rote Karte: Popchadse (69./Foul)

Gelbe Karten: Feldhofer, Ehrenreich, Kienast, Weber bzw. Naumoski, Bürger, Mörz, Pöllhuber, Waltner, Rodler