Hamburg - Der mutmaßliche Attentäter in Norwegen hat in dem ihm zugeschriebenen Manifest laut einem Medienbericht auch deutsche Politiker als mögliche Anschlagsziele genannt, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Wie die "Hamburger Morgenpost" in ihrer Montagsausgabe berichtet, sind in dem über 1500 Seiten starken Dokument neben Merkel auch Politiker der SPD, der Linken und der Grünen aufgeführt. Der Verfassungsschutz bestätigte dem Blatt nach dessen Angaben, dass in dieser Sache ermittelt werde. Auch Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy wird als potentielles Anschlagsziel genannt

Das Manifest tauchte im Internet auf und soll von Anders Behring Breivik verfasst worden sein. Das teilweise als Tagebuch geführt Dokument enthält unter anderem Anleitungen zum Bombenbau und beschreibt die Fremden- und Islamfeindlichkeit seines Autors. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem Mann um einen "christlichen Fundamentalisten" mit Kontakten zu rechtsextremen Kreisen.

Gebäuden droht Abriss

Eines oder mehrere der bei dem Bombenanschlag in Oslo vom vergangenen Freitag beschädigten Regierungsgebäude müssen vielleicht abgerissen werden. Die Feuerwehr habe am Wochenende nach der vorläufigen Schadensbegutachtung zumindest das höchste Gebäude, den "Höyblokken", als "totalbeschädigt" eingestuft, meldete die norwegische Nachrichtenagentur NTB am Sonntag.

Außer dem als Wahrzeichen des Viertels geltenden Bau, der neben der Kanzlei des Regierungschefs auch das Justizministerium beherbergt, weise der Block "R4", in dem sich das Öl- und Energieministerium befindet, die schwersten Schäden auf. Die staatliche Gebäudeverwaltung Statsbygg soll nun die endgültige Entscheidung über den möglichen Abriss treffen. Insgesamt handelt es sich um sechs Gebäude.

Bereits zuvor hatte es geheißen, die jeweiligen Regierungsstellen und Ministerien würden nach dem Anschlag vom Freitagnachmittag am Montag in Ausweichquartieren die Arbeit regulär aufnehmen. Die entsprechenden Räumlichkeiten seien bereits gefunden und stünden bereit. (APA)