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Rudelbildung!

Foto: APA/Parrigger

Innsbruck - Die Salzburger Bullen haben am Sonntag das Westderby in Innsbruck gegen den FC Wacker durch das insgesamt zwölfte Liga-Tor von Alan (50./Elfmeter) gewonnen und damit so wie Rapid das Maximum von sechs Punkten aus den zwei ersten Runden der Fußball-Bundesliga geholt. Nach dem knappen 1:0-Sieg des Titelfavoriten schwappten auf dem Rasen und auch noch später im Kabinengang des Tivoli-Stadions die Emotionen hoch.

Die Nerven lagen wegen Rassismus-Vorwürfen blank, Salzburgs Torhüter Edi Gustafsson, der im Finish einen Elfer von Perstaller abgewehrt hatte und damit vom ominösen Punkt in der Liga in fünf Versuchen noch nie bezwungen wurde, sagte im ORF-Interview: "Harding hat zu Leonardo Neger gesagt. Das hat im Fußball nichts zu suchen. Denn wir sind Vorbilder für die Jugend."

Gustafsson will sich entschuldigen

Der angesprochene Verteidiger wollte dies jedoch nicht auf sich sitzen lassen und betonte: "Ich weiß nicht, woher Gustafsson das hat, sich zusammengedichtet hat. Ich lasse das nicht auf mir sitzen und verlange eine Entschuldigung." Es sei alles erstunken und erlogen, beteuerte Harding. Laut der Webseite von Wacker Innsbruck hat die "Pressestelle von Red Bull Salzburg Georg Harding informiert, dass der Salzburger Torhüter den Vorwurf der rassistischen Äußerung von Georg Harding wieder zurückgenommen hat. Harding wurde weiters mitgeteilt, dass sich Edward Gustafsson im Laufe des Tages beim Wacker-Spieler entschuldigen wird."

Tätig wurden die Regelhüter der Bundesliga nach der Tätlichkeit von Salzburg-Spieler Sekagya, der Bea im Finish einen Schlag in die Bauchgegend verpasst hatte. Der Bulle wurde vom Senat 3 angezeigt und wegen Tätlichkeit zu einer Sperre von drei Spielen verurteilt. Sekagya wird den Roten Bullen somit gegen Mattersburg (H), Ried (A) und Sturm Graz (H) fehlen.

Red Bull konnte nicht überzeugen

Irgendwie waren diese Vorfälle symptomatisch für das Westderby, in dem Innsbruck eigentlich dominierte und letztlich unglücklich einen Punkt herschenkte. Die "Bullen" vermochten vier Tage nach dem torlosen Remis gegen Liepajas Metalurgs (Lettland) in der Europa League-Qualifikation und vier Tage vor dem Match gegen FK Senica (Slowakei) nicht zu überzeugen. "Wir sind zu viel nach hinten gestanden", bekannte Gustafsson, dessen Elf nun seit acht Runden in Serie oder 23. April (2:3 in Innsbruck) ungeschlagen ist.

Kogler trauerte zumindest einem Punkt nach. "Es war ein tolles Match mit sehr vielen Szenen, aber leider mit einem schlechten Ende für uns. Die Mannschaft hätte sich einen Punkt verdient gehabt", sagte der Kärntner Wacker-Coach und setzte nach: "Jetzt müssen wir die drei Punkte gegen Austria holen." Innsbruck empfängt am kommenden Sonntag (16 Uhr, live ORF eins) die Veilchen. (APA/red)