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"Kupfermuckn" ist beim internationalen "Street Paper Award 2011" in der Kategorie "Best Cover" ausgezeichnet worden.

Foto: APA/Kupfermuckn

Die Linzer Straßenzeitung "Kupfermuckn" ist in Glasgow mit dem "Internationalen Streetpaper Award 2011" ausgezeichnet worden. Er wurde für die Titelseite der September-Ausgabe 2010 zuerkannt, die einen "Sozialleistungs-Nacktscanner" illustrierte. Die Preisverleihung in der Kategorie "Best Cover" erfolgte am 22. Juli im Rahmen der 16. Konferenz der "INSP-International Network of Streetpapers", teilte "Kupfermuckn"-Chefredakteur Heinz Zauner am Montag mit.

Das Foto stammt von Florian Holter, einem Profifotografen, der damals seinen Zivildienst bei der "Kupfermuckn" ableistete. Für das Layout ist Walter Hartl aus dem Team der Straßenzeitung verantwortlich. Das Bild zeigt einen halbnackten Mann, der ein Schild mit der Liste seiner Sozialleistungen hält. Es kritisierte, dass durch die Einführung einer Transparenz-Datenbank die Privatsphäre der Bürger verletzt werde.

Ein "überglücklicher" Zauner und der Geschäftsführer des Vereines Arge für Obdachlose, Michael Mooslechner, nahmen den Preis bei einer Gala entgegen. "Diese große Auszeichnung gerade zum 15 jährigen Jubiläum der 'Kupfermuckn' - dem sichtbarsten Teil des Vereines Arge für Obdachlose - ist natürlich großartig", freute sich Mooslechner.

Dem INSP gehören 112 Straßenzeitungen aus 40 Ländern an. 200.000 Verkäufer leben weltweit vom Verkauf von Straßenzeitungen und erreichen sechs Millionen Leser, so Zauner. Die Linzer "Kupfermuckn" entstand 1996 aus einer von der Arge für Obdachlose durchgeführten Schreibwerkstatt. Mittlerweile erscheint sie monatlich, 2010 wurden rund 200.000 Exemplare verkauft. Das etwa 20-köpfige Redaktionsteam und die 70 bis 80 Verkäufer sind Menschen, die Armut und Ausgrenzung selbst erlebt haben. Der Begriff "Kupfermuckn" ist ein Ausdruck unter Obdachlosen und bezeichnet einen Schlafplatz in einem Abbruchhaus, einer Hütte oder einem anderen Ort. (APA)